Nach der Weigerung des Obersten Gerichtshofs von El Salvador, die mutmaßlichen Mörder von sechs Jesuiten im Zusammenhang mit einem Auslieferungsgesuch festzunehmen, wird den Militärs in Abwesenheit nun in Spanien der Prozess gemacht. Das Verfahren soll die Hintergründe des Massakers von 1989 klären. Bis heute tut sich die salvadorianische Justiz schwer damit, die während des blutigen Bürgerkriegs begangenen Verbrechen von 1980 bis 1992 zu ahnden.
Das verknitterte und vergilbte schwarz-weiß Foto hütet Raul wie einen Schatz. Es ist das einzige, was er von seiner Mutter noch hat. Als Raul vier Jahre alt war, brachte seine Mutter ihn und den ein Jahr jüngeren Jorge in einem kirchlichen Kinderheim in Sicherheit vor den Wirren des salvadorianischen Bürgerkriegs.
Als Mauricio Funes am 1. Juni 2009 das Amt als Präsident El Salvadors antrat, löste dies landesweit ein aufgeregtes Stimmengewirr aus. Denn mit seinem Amtsamtritt endeten nicht nur zwei Jahrzehnte neoliberaler Regierungen. Funes ist der erste linke Präsident überhaupt in der Geschichte des mittelamerikanischen Landes ‒ ein Triumph, den breite Schichten der Bevölkerung lange herbeigesehnt hatten.
Nach dem Mord an einem weiteren Umweltaktivisten fürchtet die Journalistin Maricela Ramos um ihr
Leben – genauso wie die anderen MitarbeiterInnen von Radio Victoria, denn sie haben Todesdrohungen erhalten.
Die Regierung von El Salvador will eine Klage Mexikos gegen den US-Bundesstaat Alabama gegen ein dort unlängst erlassenes restriktives Einwanderungsgesetz unterstützen. Das berichtete unter anderem die mexikanische Tageszeitung La Crónica unter Berufung auf den salvadorianischen Außenminister Juan José García.
Erneut wurden Journalisten des
Gemeinderadios Victoria in El Salvador mit dem Tod bedroht. Das teilten der
Sender und die Vereinigung für wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt
ADES (Asociación de Desarrollo Económico y Social) im Department Cabañas
mit. Die Todesdrohungen gegen die Journalisten bezogen sich auf die
Nachrichtensendung und die wiederholte Kritik an einem geplanten
Bergbauprojekt des kanadischen Unternehmens Pacific Rim.
Mitten in der Diskussion um Migrationspolitik, wirtschaftliche Wiederbelebung und Sicherheit, die anlässlich des Besuchs von US-Präsident Barack Obama in El Salvador aufgeflammt ist, wurde auch die Forderung nach der Entkriminalisierung von Abtreibungen zum öffentlich diskutierten Thema gemacht.
Der in seiner Gemeinde aktive Menschenrechtsanwalt Hector Berríos aus dem Departement Cabañas hat am 23. Januar telefonische Morddrohungen erhalten. Amnesty International geht davon aus, dass er wegen seines menschenrechtlichen Engagements zur Zielscheibe geworden ist.