Solidaritätsreise Honduras 2022

Unsere Solidaritätsreise 2022 nach Honduras findet auf Einladung und in Kooperation mit der Organización Fraternal Negra Hondureña, OFRANEH, statt. OFRANEH tritt seit über 40 Jahren für kulturelle und Landrechte der indigenen Garífuna-Bevölkerung ein, deren traditionellen Territorien an der Nordküste von Honduras liegen. Die Garífuna sind Nachfahren afrikanischer Versklavter und Arawak-Indigener, die Ende des 18. Jahrhunderts von der Karibikinsel St. Vincent an die zentralamerikanische Küste deportiert wurden.

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Solidaritätsreisen nach Mittelamerika

(Foto: Knut Hildebrandt)

Die Solidaritätsreisen im Ökumenischen Büro

Seit 1983 organisiert das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit Solidaritätsreisen, früher "Brigaden" genannt, nach Nicaragua, und seit Anfang der 90er Jahre auch nach El Salvador.

In drei Wochenendseminaren bereiten sich die TeilnehmerInnen der Reisen auf ihren Aufenthalt in El Salvador oder Nicaragua vor. Die Vermittlung von Kenntnissen über Landesgeschichte und aktuelle Situation, über Weltwirtschaftszusammenhänge und die Arbeit einzelner Organisationen gehört genauso zur Vorbereitung wie Diskussionen über die Ziele und Motivationen der TeilnehmerInnen und über gesellschaftliche Realitäten und Ansätze für politische Arbeit hier in der BRD.

Der Aufenthalt in Nicaragua oder El Salvador

Die Teilnehmer_innen halten sich fünf Wochen lang in Nicaragua oder El Salvador auf. Das Programm hat zwei Schwerpunkte: Bei einem dreiwöchigen Arbeitseinsatz in einer ländlichen Gemeinde wird Solidarität praktisch, indem ein Projekt unserer Partnerorganisation finanziell unterstützt wird und die Teilnehmer_innen sich an der Projektdurchführung beteiligen. Es kann sich hierbei beispielsweise um den Bau eines Gemeindezentrums, eines Bildungszentrums oder die Installation von Wasserleitungen handeln. Die Teilnehmer_innen leben in dieser Zeit in Familien der Gemeinde oder einer Kooperative auf dem Land. Bei der Projektmitarbeit geht es nicht um karitative Hilfe, sondern um die Unterstützung emanzipativer Organisationen. Das Zusammenarbeiten und Zusammenleben ermöglicht, dass ein Austausch über Lebenserfahrungen, gesellschaftliche Realitäten und die jeweilige politische Arbeit stattfindet.

Danach treffen sich die Teilnehmer_innen während eines Gesprächsprogramms mit Vertreter_innen sozialer Bewegungen - Frauenorganisationen, Menschenrechtsorganisationen, Kooperativenverbände, Gewerkschaften. So unterschiedlich diese Organisationen in ihrer Arbeit und ihren Ansätzen sind, haben sie doch eines gemeinsam: dass sie sich nicht abfinden mit der Situation der Mehrheit der Bevölkerung, sondern Widerstand organisieren und versuchen, konkrete Verbesserungen zu erreichen. Sei es auf der lokalen, regionalen, nationalen oder internationalen Ebene.

Unsere Partnerorganisationen in El Salvador und Nicaragua

Die Solidaritätsreisen werden gemeinsam mit den Partnerorganisationen des Ökumenischen Büros in Nicaragua und El Salvador organisiert und durchgeführt. In El Salvador stehen wir in Kontakt zu verschiedenen Basisorganisation. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen ländliche Entwicklung und Beteiligung der Bevölkerung an politischen Prozessen.

In Nicaragua ist der Projektpartner des Ökumenischen Büros das Movimiento Comunal in Matagalpa. Dies ist eine Basisorganisation, die sich der Bereitstellung von Infrastruktur in armen Stadtteilen und Gemeinden sowie der Förderung von Prozessen der Selbstorganisation widmet.

Wen suchen wir für die Soli-Reisen?

Für die Solidaritätsreisen werden keine SpezialistInnen benötigt. Teilnehmen können ganz einfach Leute, die

  • Interesse an einer Zusammenarbeit mit Menschen haben, die an Verbesserungen ihrer Situation und der Veränderung von politischen und sozialen Rahmenbedingungen arbeiten;
  • Lust haben, sich mit einer Gruppe an drei Wochenendseminaren auf die Reise vorzubereiten, sie zu organisieren und dabei viel zu diskutieren;
  • bereit sind, bis zur Reise soviel Spanisch zu lernen, daß es für die Alltagskommunikation ausreicht;
  • Lust haben, die Erfahrungen der Reise in einem Nachbereitungsprojekt weiter zu geben.

Berichte

Bericht der Solidaritätsbrigade 2006 in der Gemeinde Esquipulas in Nicaragua: »Wie hältst du´s mit dem Staat?«

Bericht der Solidaritätsbrigade 2008 in der Gemeinde Rancho Grande in Nicaragua: "Die Sandinist_innen zurück an der Macht"

Bericht der Solidaritätsbrigade 2010 in der Gemeinde Concepcion Batres in El Salvador: "Ernährungssouveränität"

Bericht der Brigade 2011 in der Gemeinde Apatite in Nicaragua: "Ernährungssouveränität und Klimawandel", mit Bildern

Bericht der Brigade 2013 in den Gemeinden La Reina und El Bocón in Nicaragua: "Geschlechterverhältnisse", mit Bildern

Bericht der Brigade 2015 in der Gemeinden Molino Sur in Nicaragua: "Salud es Bienestar / Gesundheit ist Wohlbefinden", mit Bildern

Bericht der Solidaritätsreise 2017 nach Nicaragua und El Salvador "Anpassung an den Klimawandel und die Freihandelsproblematik, mit Bildern

 

Dokumentarfilm "Sandinos langer Schatten"

Der Dokumentarfilm aus dem Jahr 2010 erzählt die Erlebnisse einer Brigadegruppe in Nicaragua

Artikel

"Unterwegssein mit einer Soli-Brigade" (2008)