In mindestens 13 mexikanischen Bundesstaaten müssen sich Frauen vor Gericht wegen Schwangerschaftsabbruchs verantworten oder werden des Mordes an einem Familienmitglied angeklagt, nachdem sie eine Fehlgeburt erlitten haben; einige von ihnen befinden sich derzeit in Haft.
Sechs Wochen vor den Präsidentschaftswahlen am 1. Juli in Mexiko dreht sich in erster Linie alles um die KandidatInnen und erst in zweiter Linie um deren Themen. Während im Kandidatenrennen der bereits sicher geglaubte Sieg des PRI-Kandidaten Enrique Peña Nieto nach einigen fatalen öffentlichen Auftritten in Gefahr gerät, sind die Themen, welche die MexikanerInnen am meisten bewegen, seit Monaten dieselben: Sicherheit und Wirtschaft stehen ganz oben, danach folgen die Armutsbekämpfung, Gesundheit und Bildung.
Der Ausbau erneuerbarer Energien in Mexiko schürt neue Landkonflikte. Besonders betroffen ist dabei die Landenge zwischen dem Golf von Mexiko und dem Pazifik, dem Isthmus von Tehuantepec, berichtete die Menschenrechtsaktivistin Bettina Cruz aus Oaxaca am Dienstag in Potsdam.
Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über die Gewalt gegen Journalisten in Mexiko sechs Wochen vor der für den 1. Juli
geplanten Präsidentschaftswahl. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Zeitungen angegriffen, ein ehemaliger Zeitungsreporter wurde tot aufgefunden. Mehr als 80 Journalisten starben in Mexiko in den letzten zehn Jahren.
"Wir glauben nicht, das es eine rasche Untersuchung und Gerechtigkeit geben wird, wir glauben nicht, dass die Behörden sich wirklich um die Aufklärung des Mordes kümmern werden, denn es gibt einige unter ihnen, denen daran gelegen ist, dass die Wahrheit nicht aufgedeckt wird"
Der Drogenkrieg in Mexiko hat schon fast 60 000 Menschen das Leben gekostet. Kritische Journalisten sprechen sich gegen den Drogenkonsum in den westlichen Ländern aus. Als pragmatische Lösung gilt jedoch die Legalisierung.
Am Mittwoch den 28. März wurde in Las Brisas, Morelos der erste Jahrestag der Gründung der „Bewegung für Frieden mit Gerechtigkeit und Würde“ (Movimiento por la Paz con Justicia y Dignidad) begangen. Der mexikanische Dichter und Schriftsteller Javier Sicilia hatte die Bewegung gegründet, nachdem vor einem Jahr an jener Stelle sein Sohn zusammen mit vier Freunden ermordet worden war.
Seit das kanadische Unternehmen Fortuna Silver die Explorationsarbeiten an der Silbermine in San José del Progreso aufgenommen hat, herrscht Zwist in der dortigen Gemeinde. Mit tödlichen Folgen. Die Auseinandersetzung um die Mine ist exemplarisch für Großprojekte im Süden Mexikos, bei denen die Regierungen die Interessen der Bevölkerung zugunsten der Investor_innen missachten.
Von den Aktivistinnen Norma Andrade und Malu García Andrade angeführt, demonstrierten am 8. März über hundert Mexikanerinnen vom Zócalo (dem Hauptplatz der Stadt) zur Regierungsbehörde Segob (Secretaría de Gobernación). Dabei forderten sie vom Allem zwei Dinge: „Keine einzige Ermordete mehr!" und „Keine einzige Vermisste mehr!"
Bundespolizisten haben am 22. Februar die Aktivistin Bettina Cruz Velázquez in der Nähe der zapotekischen Stadt Juchitán festgenommen. Die Menschenrechtsverteidigerin und Mitbegründerin der Asamblea de Pueblos Indígenas del Istmo de Tehuantepec en Defensa de la Tierra y el Territorio in der Region Tehuantepec wird von der Bundesstaatsanwaltschaft Freiheitsberaubung und Diebstahl an nationalen Ressourcen vorgeworfen, meldet die NGO Prodesc.
Der Regierung im Bundesstaat Morelos scheint es an Anti-Empfängnis-Dienstleistungen für Heranwachsende zu mangeln. Stattdessen werde auf sexuelle Enthaltsamkeit gesetzt, kritisierte Patricia Bedolla Zamora, Koordinatorin des Lateinamerikanischen und Karibischen Komitees zur Verteidigung der Frauenrechte Cladem-Méxiko (Comité de América Latina y el Caribe para la Defensa de los Derechos de la Mujer).
Norma Andrade, Gründerin der in Ciudad Juárez gegen Frauenmorde kämpfenden Organisation Unsere Töchter sollen nach Hause zurückkehren NHRC (Nuestras Hijas de regreso a Casa), ist am 3. Februar erneut Opfer eines Attentats worden. Der Angriff ereignete sich in der mexikanischen Hauptstadt, wo Andrade beim Betreten ihres Hauses von einem Mann mit einem Messer angegriffen wurde. Andrade habe sich mit Faustschlägen gewehrt, woraufhin der Attentäter floh.
Das Mexikanische Zentrum für Umweltrechte Cemda (Centro Mexicano de Derecho Ambiental) hat bekannt gegeben, dass aufgrund der Luftverschmutzung im Zeitraum von 2001 bis 2005 mindestens 38.000 EinwohnerInnen an Atemwegserkrankungen gestorben sind. Unter den Toten sind rund 5.000 Kinder.
Das Jahr 2011 ist für die mexikanische Landwirtschaft eine Katastrophe gewesen. Frost, Überschwemmungen und Dürren haben Äcker und Viehweiden gegeißelt.
Vor kurzem wurde ein Migrationsgesetz verabschiedet, dass unter anderem ein humanitäres Visum für MigrantInnen vorsieht, die in Mexiko Opfer einer Straftat geworden sind. Doch auch wenn das Gesetz in Kraft tritt, wird dies nicht ausreichen, um sicher zu stellen, dass die betroffenen MigrantInnen aus Mittelamerika im Falle eines ihnen angetanen Verbrechens Anzeige erstatten: Um bis zur Gerichtsverhandlung in Mexiko zu bleiben, fehlt es ihnen an bezahlter Arbeit, einem Wohnort und den nötigen Sicherheitsbedingungen.