Nachrichten zu Kolumbien

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5 Jahre Friedensabkommen #Kolumbien: Menschenrechtsorganisationen ziehen gemischte Bilanz

Berlin/Aachen/Freiburg, 22.11.2021. Trotz einiger Fortschritte ist die Gewalt in Kolumbien auch fünf Jahre nach Unterzeichnung des Friedensvertrages nicht beendet. Die Mitgliedsorganisationen der Menschenrechtskoordination Kolumbien blicken deshalb mit Sorge auf die prekäre Menschenrechtslage in dem lateinamerikanischen Land.

Vor allem werden die vereinbarten Sicherheitsgarantien für Menschenrechtsverteidiger*innen in den besonders betroffenen ländlichen Gebieten nicht umgesetzt. Allein in diesem Jahr wurden bis September laut der kolumbianischen Menschenrechtsorganisation Somos Defensores 86 Morde an Menschenrechtsaktivist*innen registriert.

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#Kolumbien / #Colombia: Support from the international community crucial for peace agreement - 5th Aniversary

Brussels, 10 November 2021.  30 organisations that have signed this press release celebrate the fact that 24 November 2021 marks the fifth anniversary of the Peace Agreement between the Colombian Government and the Revolutionary Armed Forces of Colombia – People’s Army (FARC-EP).

Since the signing of the Peace Agreement, 292 former combatants in the process of reincorporation and 594 human rights defenders have been killed2, in many cases these people were working to build peace and implement the Agreement in different regions of Colombia. The violent repression of the public protests in 2020 and 2021 is a sign that the response of both the Government and the state security forces to social demonstration is through military confrontation, due to the lack of structural reforms that would enable Colombia to have a security force fit for peace and guaranteeing democratic participation.

Pressemitteilung auf Spanisch und Englisch - Press release in Spanish and English

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Besuch der kolumbianischen Außenministerin

Pressemitteilung von pax christi, attac saar, kolko e.V., terre des hommes und ÖkuBüro

01.11.2021. Die kolumbianische Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucia Ramírez besucht ab dem 1.11. Deutschland. Im Vorfeld des fünften Jahrestages des Friedensabkommens ist die kolumbianische Regierung bemüht, das Image der mageren Bilanz aufzupolieren.

Als Vertreter*innen der deutschen Zivilgesellschaft bitten wir die Bundesregierung bei ihren Gesprächen mit der Außenministerin deutlich auf die vollumfängliche Umsetzung des Friedensvertrags zu drängen. Die deutsche Regierung darf nicht nur Geldgeberin für das Friedensabkommen von 2016 sein. Die Auszahlung weiterer Gelder an die kolumbianische Regierung sollte von der tatsächlichen Umsetzung aller Kapitel des Friedensvertrags abhängig gemacht werden.

Für mehr Infos clicke auf Weiterlesen.

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Waffenlieferung nach Kolumbien

Von Deutschland aus werden immer noch Konflikte geschürt. In Länder wie #Kolumbien sollten keine Waffen geliefert werden. Immer wieder werden Menschen von paramilitärischen Gruppen, Guerillas und sogar von der Polizisten* mit deutscher Munition oder Waffen getötet. Heute 01. Juli 2021 finden verschiedenen Aktionen in Karlsruhe anlässlich der SIG SAUER-Verhandlung beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe wegen illegaler Waffenlieferung nach #Kolumbien statt.  
Für mehr Infos zu den Aktionen und zur Kampagne clicke auf Weiterlesen.

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Oʙsᴢᴏ̈ɴᴇʀ Aɴɢʀɪғғ ᴀᴜғ ᴜɴsᴇʀᴇ ɢᴇsᴛʀɪɢᴇ Vᴇʀᴀɴsᴛᴀʟᴛᴜɴɢ ᴀᴜғ ᴅᴇʀ Pʟᴀᴛᴛғᴏʀᴍ Zᴏᴏᴍ

München, 25.06.2021. Am 24.06.2021, wurden wir während unserer Diskussion mit dem Titel "Sexuelle Gewalt als Kriegswaffe im kolumbianischen Konflikt" im virtuellen Raum gewaltsam angegriffen. Obwohl alle Teilnehmer*innen in dieser Situation mit viel Gelassenheit und Professionalität umgegangen sind, waren einige der Teilnehmer sehr aufgebracht. Wir rufen dazu auf, dass es wichtig und notwendig ist, sich zu informieren, einen Dialog zu führen und das Thema sexuelle Gewalt in seinen verschiedenen Formen und aus verschiedenen Räumen heraus offen zu diskutieren. Es ist ein Problem, das NICHT unbemerkt bleiben sollte. Es sollte nicht ignoriert oder als Scherz aufgefasst werden.
Wir müssen sichere Räume fördern, die eine sinnvolle Beteiligung all jener Stimmen ermöglichen, die die Vielfalt unserer Gesellschaft repräsentieren. Wir sind zuversichtlich, dass wir alle durch Bildung, Dialog und Reflexion dazu beitragen können, eine sichere Umgebung und damit eine vielfältige, respektvolle, tolerante und fürsorgliche Zukunft zu schaffen.

Wir verurteilen diesen Akt der virtuellen Gewalt. Mehr Infos und Link zu der Aufzeichnung der ersten Beiträge unter Weiterlesen.

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Zahlreiche Proteste in Deutschland. Foto: Camilo Montero

„Wir werden ermordet“: Der Aufschrei der Hoffnungslosen

München, 6. Mai 2021. Die COVID-Pandemie ist gerade in vollem Gange, aber landesweit demonstrieren die Menschen in Massen in Kolumbien auf der Straße. Es werden unbewaffnete, friedliche Demonstrant:innen ermordet, Frauen vergewaltigt, tausende Bürger:innen willkürlich festgenommen und weitere Menschen gewaltsam verschwinden gelassen. Die Zahl der Opfer nimmt ständig zu. In Städten wie Cali, Pasto und Pereira wurde das Internet abgeschaltet und die sozialen Medien erlauben den Benutzer:innen keine Live-Übertragung. Was passiert dort im Land?

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Kolumbien verzeichnet alle dreieinhalb Tage ein Massaker

Wir sind sehr besorgt, dass die Situation in Kolumbien immer schlechter wird. Der Artikel zeigt nur einen Teil dieser Gewalt. Vorallem werden indigene Vertreter*innen und Aktivist*innen geopfert. Wir fordern die Deutsche Bundesregierung auf, diese Situation anzuerkennen und ihre unkritische Haltung gegenüber der Regierung von Kolumbien zu überdenken. Deutschland muss den Krieg und die Verfolgung der Menschen in Kolumbien unverzüglich als Fluchtgrund anerkennen und den hier in Deutschland Schutzsuchenden das Grundrecht auf Asyl gewähren.


Aus Amerika21.de
Bogotá. Die Anzahl der Massaker hat gemäß den Statistiken von Indepazin den Monaten Januar bis März stetig zugenommen und sich im Vergleich zur entsprechenden Zeitspanne des Vorjahres um einen Drittel erhöht. Dieser Trend zeichnet sich auch für den Monat April ab. Von Anfang des Jahres bis zum 13. April sind in elf Departamentos 102 Opfer zu beklagen. Dies berichtet heute das Lateinamerika-Portal amerika21.
Weiter wurden in diesem Jahr bisher 50 Aktivist:innen und Menschenrechtsverteidiger:innen getötet. In der gleichen Zeitspanne wurden 15 Ex-Kämpfer:innen der Farc-EP ermordet. Das letzte Opfer ist Faybe Camilo, der am 14. April nachmittags in der Gemeinde Macarena, im Departamento Meta getötet wurde. Nach Angaben der Partei Communes handelt es sich bei diesen Morden um ein systematisches Phänomen, das zum Ziel hat, diejenigen Stimmen, welche sich für die Wiedereingliederung und für den Frieden einsetzen, zum Schweigen zu bringen, so amerika21.

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Deutschland und die Illusion vom Frieden in Kolumbien

Geflüchtete bekommen nicht den Schutz, den sie wegen der Bedrohungen in ihrem Herkunftsland verdient hätten

Von Ökubüro München
amerika21

Erbitterte Kämpfe bewaffneter Gruppen um Territorien sowie tödliche Angriffe auf soziale Führungspersönlichkeiten zwingen wieder viele Kolumbianer:innen zur Flucht nach Deutschland. Dort hoffen sie jedoch oft vergeblich auf Asyl oder zumindest subsidiären Schutz. Organisationen, die Geflüchtete aus Kolumbien begleiten, schlagen nun Alarm. Sie befürchten: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) verkennt die Realität in Kolumbien zu Ungunsten der Schutzsuchenden.

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Arbeit der kolumbianischen Wahrheitskommission in Deutschland - Neue Frist für den Zeugenaussagen

die kolumbianische Wahrheitskommission beendet ihr Mandat im November 2021. Zu diesem Zeitpunkt wird der Abschlussbericht vorgestellt. Dieser wird Informationen über die Gewalt- und Viktimisierungsmuster des Konflikts unter Berücksichtigung der Kontextspezifika liefern, sowie daraus folgende Empfehlungen zur nicht-Wiederholung beinhalten. Der Abschlussbericht wird den staatlichen Stellen sowie der Gesellschaft vorgelegt. Für weitere Informationen über die Wahrheitskommission siehe: https://comisiondelaverdad.co.

Die neue Frist für die Zeugenaussagen ist Ende oktober 2020 !!!

Klicke auf weiterlessen für mehr Infos zur kolumbianischen Wahrheitskommission und zur Arbeit der AG-Deutschland (Nodo Alemania).
Bitte diese information an die in Deutschland lebenden Kolumbianer*innen weiterleiten.

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Declaration of solidarity against the excessive use of firearms and police abuse in Colombia (Spanish/English)

Solidaritätserklärung gegen den exzessiven Gebrauch von Schusswaffen und gegen die Misshandlungen durch die Polizei in Kolumbien (Spanisch/Englisch)

(For English please click here)

Bogotá /Bruselas 21 de septiembre de 2020. El Espacio de Cooperación para la Paz, la Oficina Internacional para los Derechos Humanos – Acción Colombia y las organizaciones internacionales de la sociedad civil que suscriben este comunicado expresan su profunda preocupación por la muerte del ciudadano Javier Ordóñez ocurrida la madrugada del 9 de septiembre de 20201 a consecuencia, presuntamente, de los golpes en la cabeza propinados por miembros de la policía nacional durante su detención y por el abuso policial y el uso desmedido de armas de fuego durante las protestas que se dieron en reacción a este grave hecho.

También nos preocupa la amenaza que circula en redes sociales en la cual las Águilas Negras bloque capital declaran “objetivo militar inmediato” a organizaciones sociales de derechos humanos, mesas de víctimas y plataformas. El Estado y gobierno colombianos deben proteger la vida y trabajo de las personas que defienden la paz y los derechos humanos y brindar las garantías suficientes al legítimo derecho a la reunión y manifestación pública consagrado en el artículo 37 de la Constitución Política de Colombia como una modalidad de participación ciudadana fundamental en un país en transición hacia la paz. La respuesta violenta a la protesta, también tiene antecedentes.

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Kolumbien in Zeiten der Corona-Pandemie

Die Ausbreitung des Virus trifft auf eine stark geschwächte Wirtschaft. Dekrete der Zentralregierung sind umstritten

Von Alejandro Pacheco
amerika21

In Kolumbien wurden die ersten Corona-Fälle am 6. März 2020 bestätigt. Präsident Iván Duque verhängte jedoch erst am 24. März strikte Ausgangbeschränkungen. Da am Montag, 23. März, ein Feiertag war, strömten an dem verlängerten Wochenende ab dem 20. März noch sehr viele Menschen auf die Straßen, um Ausflüge zu machen, Familie und Freunde zu besuchen. Die Bürgermeisterin von Bogotá, Claudia López, und weitere Oppositionspolitiker mit lokaler und regionaler Verantwortung machten deswegen Front gegen Duque. López hatte bereits für den 20.März eine freiwillige Ausgangssperre „zur Probe“ für die Hauptstadt angeordnet, die sich als ziemlich erfolgreich erwies.

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Arbeit der kolumbianischen Wahrheitskommission in Deutschland

Zur Unterstützung der Arbeit der Kommission wurden in verschiedenen Ländern und/oder Städten Arbeitsgruppen (Nodos) eingerichtet. In Europa gibt es verschiedene Nodos, darunter den Nodo Alemania (AG-Deutschland). Der Nodo hat unter ihren Aufgaben, verschiedene Aktivitäten zur Unterstützung der CEV, die psychosoziale Unterstützung und die Zeugenaussagen von Kolumbianerinnen und Kolumbianern in Deutschland zu koordinieren.

Die Zeugenaussagen werden bis Juli 2020 gesammelt.

Klicke auf weiterlessen für mehr Infos zur kolumbianischen Wahrheitskommission und zur Arbeit der AG-Deutschland (Nodo Alemania).

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Kolumbianische Polizei lässt zwei junge Männer gewaltsam verschwinden

Carlos Felipe Adarme Quinchua sollte von Bogota nach Düsseldorf fliegen.Er wollte Deutsch lernen und dann studieren. Leider konnte er diesen Flug nie erreichen.

Am 23. November 2019 wurden Felipe und sein Freund Marco Tulio Cortez von drei Polizisten der kolumbianischen Polizei gestoppt und Augenzeug*innen zufolge in einem schwarzen Toyota-Pickup 4.5 weggebracht. Ein Rucksack der beiden und das Motorrad mit Schlüssel wurden später an der Straße am Ort des Verschlepptwerdens gefunden.
Einer der drei Polizisten soll sich, nach der Rückkehr des schwarzen Toyota Pick-Up - ohne Carlos Felipe und Marco Tulio - nach El Bordo in der dortigen Polizeistation das Leben genommen haben.
Beobachter*innen vor Ort gehen davon aus, dass das gewaltsame Verschwindenlassen der beiden Aktivisten politische Gründe haben könnte und warnen vor einem Rückfall in die dunkelsten Zeiten schwerer Menschenrechtsverletzungen in Kolumbien mit über 83.000 gewaltsam verschwundengelassenen Menschen.

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Der Friedensvertrag muss auch im Kleinen gelebt werden!

Bei der Veranstaltungreihe „Kultur- und Informationsreise zu den südamerikanischen Tropen“ im Juli 2018 vom Kollektiv Aluna Minga war das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit bei der Veranstaltung „Vom Guerillakrieg ins Parlament – Kolumbien wohin?“ Mitveranstalter. Dort referierte der Wissenschaftsjournalist und Politologe Wolfgang Chr. Goede* über das Thema „Das Land nach dem Friedensschluss mit der FARC und den Präsidentschaftswahlen“.

In der historischen Hinführung zum Thema über die Konquista, Kolonialismus und Dependenz stellte Goede ein grundsätzliches Problem heraus. Die ungleiche Verteilung des Bodens in Kolumbien. Die Folge ist eine sich weit öffnende Reich-Arm-Schere im Lande. Eine bisher nicht realisierte Landreform sei einer der wichtigsten Gründe für Unruhen, die Violencia sowie den über 50 Jahre währenden Bürgerkrieg mit der FARC.

Im Friedensvertrag der Regierung Santos mit der FARC von 2016 ist zwar eine solche Landreform vorgesehen. Doch mit dem Ausgang der Parlaments- und Präsidentenwahlen 2018 bleibt die Umsetzung des Vertrags abzuwarten.

Wahlsieger ist der Rechtskonservative Iván Duque, der vom weiterhin einflussreichen Ex-Präsidenten und Senator Alvaro Uribe gefördert wurde, einem erklärten Gegner des Friedensschlusses. Im neuen, bereits amtierenden Parlament hat die FARC fünf garantierte Sitze. Am 8. August beginnt die Amtszeit von Präsident Duque.

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Gemeinsame Presseerklärung zum Amtsantritt von Kolumbiens Präsidenten Iván Duque Márquez am 7. August

Comunicado de prensa conjunto con motivo de la toma de posesión del presidente colombiano, Iván Duque Márquez, el 7 de agosto de 2018.
Versión en español aquí:  PM_Colombia

 

Friedensprozess in Kolumbien steht auf dem Spiel
Erneut zahlreiche Morde an Aktivistinnen und Aktivisten in Kolumbien


(Berlin/Aachen, 03.08.2018) Deutsche Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen appellieren an die Bundesregierung, sich nachdrücklich für die Fortführung des Friedensprozesses in Kolumbien einzusetzen. Es komme jetzt darauf an, alle diplomatischen Kanäle zu nutzen, um den neuen kolumbianischen Präsidenten Iván Duque zu überzeugen, am Friedensvertrag mit den FARC-Rebellen festzuhalten und entschieden gegen die Mordwelle an Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern vorzugehen.

„Fast täglich erreichen uns Nachrichten von Morden an Menschenrechtsverteidigerinnen und -verteidigern, vor allem aus ländlichen Regionen“, sagt Barbara Ramsperger von Brot für die Welt. Dort füllen paramilitärische Gruppen und kriminelle Banden nach Rückzug der FARC-Guerilla das Machtvakuum aus. Auch Einheiten der ELN-Guerilla haben ihren Einfluss ausgeweitet. „Der Staat sollte seine Präsenz dort endlich ausbauen und seiner Schutzpflicht nachkommen. Neben der Umsetzung des Friedensvertrags mit den FARC ist auch die Fortsetzung der Verhandlungen mit dem ELN zwingend notwendig, um Frieden in Kolumbien zu erreichen“, betont Ramsperger.

Im Wahlkampf hatte Iván Duque zunächst den Friedensvertrag heftig attackiert. Später erklärte Duque, er wolle nur Teile des Vertrags „korrigieren“. Alexandra Huck von der Organisation kolko: „Die Regierung hat das Abkommen bisher viel zu schleppend umgesetzt. Reintegrationsmaßnahmen für Ex-Guerilleros sind unzulänglich, ebenso ihr Schutz. Mehr als 60 Demobilisierte wurden bereits ermordet. Kritiker des Vertrags wollen die Strafen für ehemalige Guerilla-Mitglieder nachträglich verschärfen und zugleich die Ahndung der Verbrechen von Militärs ausbremsen. Das könnte ehemalige Kämpferinnen und Kämpfer wieder zurück an die Waffen treiben.“

Die Bundesregierung unterstützt direkt sowie über Sonderfonds der Vereinten Nationen und der EU die Umsetzung des Friedensabkommens. „Jegliche Einschränkung der Kompetenzen der Übergangsjustiz oder der Sondereinheit zur Suche der Verschwundenen gehen zu Lasten der vielen Opfer des jahrzehntelangen bewaffneten Konflikts und der Versöhnung, die im Mittelpunkt des Friedensvertrages stehen. Vor allem mit Blick auf die Nachhaltigkeit ihres Engagements und um der vielen Menschenleben willen sollte die Bundesregierung großes Interesse an der Fortsetzung der Friedensbemühungen durch die neue Regierung Duque haben“, so Stefan Tuschen von Misereor.

Während die Gewalt in Kolumbien insgesamt seit dem Friedensprozess gesunken ist, ist die Zahl gezielter Morde an Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten, vor allem durch paramilitärische Gruppen, massiv gestiegen. Von Januar 2017 bis März 2018 wurden laut der Nichtregierungsorganisation „Somos Defensores“ 158 Aktivistinnen und Aktivisten ermordet.

Der scheidende Präsident Santos und die FARC-Guerilla unterzeichneten im November 2016 ein Friedensabkommen. Santos führte auch mit der kleineren Guerillagruppe ELN Verhandlungen. Ob diese unter  dem neuen Präsidenten fortgesetzt werden, steht noch nicht fest.

Die Pressemitteilung wird mitgetragen von Action pro Colombia – Mönchengladbach, dem Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor, Brot für die Welt, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e.V., dem Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. sowie pax christi – Deutsche Sektion e.V.

Weitere Informationen und Interviews:

  • Alexandra Huck, kolko – Menschenrechte für Kolumbien, 0172 1660346, mail(a)kolko.net
  • Rebecca Struck, Misereor, 0241 442 110, struck(a)misereor.de
  • Renate Vacker, Brot für die Welt, 030 65211 1833, vacker(a)brot-fuer-die-welt.de


Pressemitteilung als pdf zum download PM-Amtsantritt-Duque