Newsletter: Hörcafé – Panel zu Agrarökologie – Eilaktion gegen Folter in El Salvador – Chiapas im Fokus
Liebe Unterstützer*innen, Freund*innen und Interessierte,
wir starten mit gespitzten Ohren in den kämpferischen Mai und laden euch zu unserem zweiten Podcast-Club ein. Dann folgt ein Diskussions- und Vernetzungspanel zum Thema solidarisches ökologisches Wirtschaften versus Agrarökologie mit Aktivist*innen aus Zentralamerika und schließlich die dringende Bitte, euch in einer Eilaktion für den Menschenrechtsanwalt Fidel Zavala in El Salvador einzusetzen, dessen Leben in Haft akut bedroht ist. Den Abschluss macht ein Veranstaltungstipp diesmal für Berlin zur aktuellen Situation in Chiapas.
Interessante Hörerlebnisse, anregende Lektüre und Diskussionen wünscht euch
das Ökubüro-Team
VERANSTALTUNGEN
Podcast-Club „Gibt es Elefanten in Abya Yala?“

Freitag, 09. Mai 2025, 18:30 Uhr, PIXEL im Gasteig (Rosenheimer Str. 5, 81667 München) oder hybrid über Zoom
Link bitte per Mail an elsalvador@oeku-buero.de anfragen
Wir laden euch herzlich ein zu einem spannenden Hörabend im Pixel im Gasteig (im ehemaligen Gebäude der Bibliothek, Durchgang gegenüber vom Café). Im Hörclub haben wir die Möglichkeit, gemeinsam bei einem Getränk in die neuesten Folgen unseres Podcasts „Gibt es Elefanten in Abya Yala?“ reinzuhören, die behandelten Themen zu vertiefen und unsere Meinungen und Ideen auszutauschen. Dieses Mal möchten wir mit euch anhand einer Reportage zu El Salvador in den Austausch mit Protagonist:innen und Mitwirkenden des Podcast gehen und so in das Land und die Lage vor Ort eintauchen.
Hier der Link zur neuesten Episode (auf Deutsch und auf Spanisch) – auch für alle, die nicht in Pixel-Nähe in München und Umgebung wohnen:
https://soundcloud.com/podcast-oeku-buero/episode-4-verschwunden-im-ausnahmezustand
https://soundcloud.com/podcast-oeku-buero/episodio-4-desaparecido-en-el-regimen-de-excepcion
Solidarität säen: Alternativen zur Agrarindustrie

Yoni Rivas aus Honduras und Gladis Mucú aus Guatemala berichten auf einer Rundreise durch Deutschland von den dramatischen Folgen der expandierenden Palmölindustrie in ihren Heimatländern. Ihre Botschaft: Die Verantwortung für Umweltzerstörung und Ausbeutung endet nicht an Ländergrenzen, denn auch deutsche Unternehmen profitieren von dem System. Mit der Einführung des Lieferkettengesetzes wurde diese Verantwortung anerkannt – doch eben dieses Gesetz steht auf der Kippe.
Wir wollen mit Yoni und Gladis sowie Vertreter*innen der Romero-Initiative CIR und Aktivist*innen aus München und dem Umland diskutieren und uns austauschen.
- Wie beeinflusst die Palmölindustrie das Leben und die Rechte der Menschen in Mittelamerika?
- Welche Verantwortung trägt Deutschland im Rahmen internationaler Handels- und Wirtschaftspolitik?
- Welche praktischen, community-orientierten und agrarökologischen Ansätze als Alternativen zur profitorientierten Agrar- und Nahrungsmittelindustrie gibt es hier und in Zentralamerika und wie lassen sie sich vernetzen?
Mehr zur Reise und Termine in anderen Städten: Rundreise 2025: Palmöl-Expert*innen und Betroffene aus Mittelamerika zu Gast - Christliche Initiative Romero e.V. (CIR)
EILAKTION
El Salvador: Menschenrechtler*innen in Lebensgefahr

Am 25. Februar nahm die Polizei den Sprecher der Menschenrechtsorganisation UNIDEHC Fidel Zavala willkürlich fest. Sie durchsuchte sowohl die Zentrale von UNIDEHC als auch die Wohnung von Ivania Cruz, der Direktorin der Organisation. Außerdem ließen die Behörden mehr als 20 Gemeindesprecher*innen aus der Hacienda La Floresta festnehmen. UNIDEHC führt einen Rechtsstreit, um die Vertreibung von mehr als hundert Familien aus La Floresta zu verhindern. Fidel Zavala wurde am 2. April in das Mariona-Gefängnis in San Salvador verlegt. Damit befindet er sich in Gewahrsam von Gefängnismitarbeitenden, die er nach einer früheren Haft wegen Folter und Todesfällen angezeigt hatte. Sein Leben und seine körperliche Unversehrtheit sind in unmittelbarer Gefahr.
Bitte beteiligt euch unbedingt an der Urgent Action von Amnesty International für Fidel Zavala: https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/el-salvador-aktivist-foltergefahr-2025-04-24
FILMTIPP:
Reportage über die Arbeit von Mujeres Libres
Einige werden sich noch an die inspirierende Veranstaltung mit der salvadorianischen Frauenrechtlerin Teodora Vasquez im Ligsalz8 im März 2023 erinnern. Teodora, die nach einer Fehlgeburt 11 Jahre unrechtmäßig im Gefängnis saß, weil man ihr die Tötung ihres ungeborenen Kindes vorgeworfen hatte, setzt sich heute für Frauen mit einem ähnlichen Schicksal ein und stellt dabei mit ihren Mitstreiterinnen beeindruckende Projekte auf die Beine. In einer kürzlich auf der katalanischen Plattform 3CAT veröffentlichten Dokumentation geht es darum, wie sich die Frauen nach ihrer Freilassung bei „Mujeres Libres“ (Freie Frauen) organisieren und sich für Frauenrechte einsetzen: https://www.3cat.cat/3cat/t1xc5-teodora-vasquez/video/6327875/ (auf Spanisch)
BESONDERE EMPFEHLUNG:
Chiapas im Fokus
Indigener Widerstand und internationale Solidarität im Angesicht von Gewalt und Unterdrückung
Montag, 05.05.2025 18:30 Uhr, Bildungswerk Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung, Olivaer Platz 16, Berlin

Chiapas wurde mit dem Aufstand der Zapatistischen Bewegung 1994 zu einem der wohl wichtigsten Bezugsorte internationaler Solidarität und Utopie. Der mexikanische Staat versuchte mit allen Mitteln die Bewegung, aber auch andere indigene Basisorganisationen zu unterdrücken. Paramilitärische Bedrohungen bestimmten lange das Konfliktgeschehen in dem südmexikanischen Bundesstaat. In den letzten Jahren wurde der Einfluss von Drogenkartelle massiv, die Gewalt und Bedrohungen übersteigen alles Bisherige.
Referentin Anne Haase zeichnet diese Entwicklungen nach und diskutiert wie sich indigene Basisorganisationen, (internationale) NGOs und Kollektive gemeinsam dagegen stellen. Eine der wohl hier bekanntesten Formen der praktischen Solidaritäten ist die internationale Menschenrechtsbeobachtung, die es in Chiapas seit nun 30 Jahren gibt.