Solidarität säen: Alternativen zur Agrarindustrie
Import Export, im Kreativquartier (Schwere-Reiter-Str. 2h, 80797 München)

Paneldiskussion und Austausch mit Palmöl-Aktivist*innen aus Honduras und Guatemala
(mit Küfa-Essen aus der SoLawi Auergarden)
Was bedeutet der industrielle Anbau von Ölpalmen für Kleinbäuer*innen und indigene Gemeinschaften in Zentralamerika? Wie sehen ihre Kämpfe um Territorien und Ernährungssouveränität aus? Welche Rolle haben Frauen* in diesen Kämpfen? Wie können sie internationalisiert werden? Wir sprechen mit den Landrechte-Aktivist*innen Yoni Rivas aus Honduras und Gladis Mucú aus Guatemala über ihre Erfahrungen und Forderungen. Und wir treten mit Aktiven aus der solidarischen Landwirtschaft und vom ersten solidarischen Supermarkt in München in einen Austausch über community-orientierte, agrarökologische Alternativen zur profitorientierten Agrar- und Nahrungsmittelindustrie. Die Romero Initiative (CIR) informiert uns darüber, was Zertifizierungen taugen und wie Unternehmen hierzulande für Menschenrechtsverletzungen ihrer Zulieferer zur Verantwortung gezogen werden können.

Yoni Rivas ist Sprecher der Plataforma Agraria del Aguán, einem Bündnis von Bauernorganisationen im honduranischen Aguán-Tal. Er setzt sich für die Rechte lokaler Gemeinschaften im langjährigen Landkonflikt mit dem Palmölproduzenten Dinant ein – einem Konflikt, der von gewaltsamen Vertreibungen und Morden an Aktivist*innen geprägt ist. Rivas macht die Landrechtsverletzungen national und international sichtbar – auch mit Blick auf Palmöl-Lieferketten nach Deutschland. Gemeinsam mit der Initiative Romero (CIR) aus Münster hat er im April 2025 eine Lieferkettenbeschwerde beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrollen (BAFA) eingereicht.

Gladis Mucú ist eine indigene Aktivistin der Maya Q’eqchi‘ aus Guatemala und institutionelle Vermittlerin der Koordinationsstelle von NGOs und Kooperativen, CONGCOOP. Sie setzt sich für den kollektiven Landbesitz indigener Gemeinschaften ein – ein Recht, das durch den Palmölanbau des Palmölherstellers Industria Chiquibul in Guatemala bedroht ist. Gladis kämpft für ein agrarökologisches System, das traditionelle Anbaumethoden, Ernährungssouveränität und die Rückgewinnung einheimischen Saatguts stärkt. Auch für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit macht sie sich stark.
Eine Kooperationsveranstaltung des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit München mit FIAN München, Foodhub München und der Solidarischen Landwirtschaft Auergarden im Rahmen der Rundreise der Initiative Romero (CIR) unter dem Titel „Widerstand im Schatten der Ölpalmen“.
Briefingkit der CIR mit ausführlichen Hintergrundinformationen: https://www.ci-romero.de/rundreise-palmoel-2025/#1744703332371-c8821c32-3ebb
Die Veranstaltung in München ist Teil der Reihe Perspectivas Diversas