Weit über hunderttausend Menschen gelten in Mexiko als verschwunden. Hinter der unfassbaren Zahl verschwindet auch das Schicksal der einzelnen, ihrer Familien, Freund:innen und Gemeinschaften, ihrer Kämpfe, Träume, Sehnsüchte und Zukunftspläne. Und es verschwinden die gesellschaftlichen und politischen Ursachen dieses gigantischen Menschenrechtsverbrechens. Gemeinsam mit María Luisa Núñez Barojas, Gründerin eines Kollektivs suchender Angehöriger, der feministischen Aktivistin, Künstlerin und Wissenschaftlerin Itzell Sánchez Martínez und dem Musiker und Liedermacher Arturo Muñoz Rodríguez wollen wir neue Wege der Erzählung und der Erinnerung über das gewaltsame Verschwindenlassen suchen. Auf die Teilnehmenden warten ein aktueller Dokumentarfilm, eine Ausstellung mit Puppen und Bildern, Information, Begegnung und Gespräch, Lieder, Performances und Aktionen im öffentlichen Raum.

Unsere Gäste:

María Luisa Núñez Barojas. Mutter von Juan de Dios Núñez Barojas, der 2017 in Puebla verschwand. Menschenrechtsverteidigerin. Gründerin des Kollektivs „Voz de los Desaparecidos en Puebla“ (2018), das derzeit aus 100 Familien besteht, die nach ihren verschwundenen Angehörigen suchen.

Itzell Sánchez Martínez. Aktivistin, BA in Theaterwissenschaften, feministische Aktivistin für Bildung “von unten”, partizipative Kunst und Community Mapping. Mitglied der Organisation Técnicas Rudas und Koordinatorin des Projekts „Narrative von unten: Geschichten und Erinnerungen an das Verschwindenlassen in Mexiko“.

Arturo Muñoz Rodríguez. Musiker und Liedermacher mit mehr als 22 Jahren Erfahrung. Mitglied von Técnicas Rudas und ebenfalls an dem Projekt “Narrative von unten” beteiligt. Diskografie: „La Trola“ (2016), Doppelalbum Mortal-Inmortal (2020), Album „La Calle y la Alcoba” (gemeinsam mit Carlos Arellano).

Freitag 06. Oktober ab 17 Uhr am Prof.-Huber-Platz

Samstag 07. Oktober ab 16 Uhr in der #ligsalz8

Wir laden zum gemeinsamen Gespräch, Zuhören und Lernen über die Kämpfe des Kollektivs Voz de los Desaparecidos en Puebla und Técnicas Rudas ein. Ein Treffen, um Ideen auszutauschen, wie wir den Kampf der Kollektive der Familien von Verschwundenen unterstützen können.
Zum Abschluss werden wir gemeinsam eine Taquiza mit mexikanischem Geschmack genießen.
Ligsalzstraße 8, 80339 München

Demnächst in Hannover: 10. bis 12.10.

Info: https://ventanaalsur.org/

Alle Aktivitäten in München werden organisiert und durchgeführt vom Ökubüro München und Pacta Servanda e.V.  Mit der Unterstützung von LAFITA München.Besonderen Dank an das Werkstattkino, Stattpark Olga und Ligsalzstr.

Kontakt: mex@oeku-buero.de

Rundreise mit zwei Vertreterinnen des Kollektivs "Madres de los Falsos Positivos - MAFAPO" (Mütter und Angehörige von Opfern außergerichtlicher Hinrichtungen)
Eichstätt - München - Frankfurt - Kassel - Berlin - Hamburg - Aachen

Zwischen 2002 und 2008 wurden in Kolumbien mehr als 6.402 Personen, überwiegend Jugendliche, von der kolumbianischen Armee verschleppt, ermordet und in Massengräbern verscharrt. Sie wurden verkleidet und als im Kampf getötete Guerillakämpfer*innen ausgegeben. Die Opfer dieses Menschenrechtsverbrechens sind als „Falsos Positivos“ bekannt. Am 30. August 2023 erhob die Sondergerichtsbarkeit für den Frieden (Jurisdicción Especial para la Paz – JEP) eine Anklage gegen Ex-General und Ex-Armeechef Mario Montoya und acht weitere Militärangehörige wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit im Zusammenhang mit 130 "Falsos Positivos".

Was war geschehen?  Wer war daran beteiligt? Wiederholt sich diese Gräueltat?
Jacqueline Castillo Peña und Rubiela Giraldo Valencia werden über diese Fragen und über den unermüdlichen Einsatz von MAFAPO für Wahrheit und Gerechtigkeit informieren. Sie prangern das Verbrechen an und fordern Gerechtigkeit für ihre Angehörigen.

Unsere Tour beginnt mit einem Tagesseminar am
13.10. in Eichstätt, von 9:00 bis 16:00 Uhr

Das Seminar befasst sich mit den historischen Aspekten dieses Staatsverbrechens in verschiedenen Kontexten, mit den Fortschritten der traditionellen und der Übergangsjustiz sowie mit der Kontinuität dieses Verbrechens. Die Rolle der psychosozialen Begleitung, der Erinnerungsarbeit und der Unterstützung durch die Diaspora und die internationale Gesellschaft bei der Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung wird erläutert. Anschließend werden konkrete Maßnahmen diskutiert, mit denen die Teilnehmenden den Kampf um Wahrheit und Gerechtigkeit sowie die Konsolidierung des Friedens im Land unterstützen können. Das Seminar  eröffnet ebenfalls die Ausstellung "Wahrheit im Exil: Ein Weg zum Frieden in Kolumbien".

Möchtest Du mehr über das Seminar wissen?
https://www.oeku-buero.de/details/MAFAPOSeminar.html

Direkte Anmeldung:  bit.ly/MAFAPOEuropaTourDE

Wohin gehen wir danach?

15.10. München     - Film + Diskussion, 19:00 Uhr

16.10. Frankfurt    - Vortrag + Diskussion, 19:00 Uhr

17.10. Kassel      - Vortrag + Diskussion, 18:00 Uhr

19.10. Berlin   - Vortrag + Diskussion, 19:00 Uhr

20. - 22.10.   - Hüll (nahe Hamburg), Teilnahme am Wochenendseminar "Colombia - para dónde vas?"

22.10. Hamburg     - Vortrag + Diskussion, 19:00 Uhr

23.10. Aachen     - Vortrag + Diskussion, 19.00 Uhr

Interessierst Du Dich für das Thema?
Hier findest Du alle Details zu den verschiedenen Veranstaltungen, unseren Gästen sowie weitere Informationen und Links.
oeku-buero.de/details/MAFAPO2023.html

Direkte Anmeldung hier: bit.ly/MAFAPOEuropaTourDE

Du kannst Dich auch gerne an unseren Vertreter in Kolumbien wenden unter: kolumbien@oeku-buero.de
Oder die jeweiligen Organisator*innen in jeder Stadt

Mach mit!!
Nimm an den Veranstaltungen teil, teile die Informationen und unterstütze uns mit einer Spende für die Proejktkosten. :-)
Siehe: oeku-buero.de/spenden.html (Stichwort: MAFAPO)

Wir sehen uns bald!