Seit Januar 2022 ist die linksgerichtete Xiomara Castro als erste Frau Präsidentin von Honduras. Sie sagte in einigen programmatischen Reden Kapitalismus und Narcodiktatur den Kampf an. Wie sieht die Realität im Land nach einem Jahr aus? Wie ist die aktuelle Entwicklung, nachdem die Privatstadt Próspera Honduras im Dezember auf eine Milliardensumme verklagt hat? Im Rahmen der 46. Lateinamerikawoche Nürnberg diskutieren wir mit dem Koordinator der Umwelt- und Gemeindeorganisation ARCAH, Christopher Castillo aus Honduras.

Unsere Veranstaltung ist Teil 2 der Reihe „Aufhebung der Staatlichkeit“, Teil 1 am gleichen Tag, um 18 Uhr, befasst sich mit der „Bitcoin-Nation El Salvador. Von Kryptowährung und Aushöhlung der Demokratie“.

Für alle, die nicht nach Nürnberg kommen können, wird ein Livestream via Zoom eingerichtet.
Der Link und das Gesamtprogramm der Lateinamerikawoche Nürnberg sind hier zu finden: https://www.lateinamerikawoche.de/programm/

INFORMATION & MEHR

Episodio 1: Resistir con la fuerza de los Ancestros

Über die Feiertage haben wir eifrig gewerkelt und nun ist unser allererster Podcast online!! Black Lives Matter - auch in Honduras. Die Garifuna kämpfen um ihre angestammten Territorien an der Karibikküste. Ihre mächtigen Gegner: Tourismusunternehmen und Drogenkartelle. Ein Feature über unsere Reise nach Triunfo de la Cruz im vergangenen Jahr. Wir freuen uns über feedback, Lob, Kritik, Anregungen. Die spanische Version findet ihr hier:

Soundcloud: https://on.soundcloud.com/u1rbp
Anchor: https://anchor.fm/ku-bro-mnchen-ev/episodes/Episodio-1-Resistir-con-la-fuerza-de-los-Ancestros-e1t90n5

Die deutsche Version und Episode 2 folgen in den nächsten Wochen.

Honduras: Zwei Umweltaktivisten aus Guapinol erschossen

Als wir im Dezember 2023 den honduranischen Menschenrechtsverteidiger Reynaldo Domínguez in Berlin begleiteten, sprach er seine große Sorge um die Sicherheit seiner Mitstreiter*innen und Familienmitglieder deutlich aus. Zu Recht: Am 7.Januar wurden sein Bruder Aly und ein weiteres Mitglied des Umweltkomitees erschossen. Es war absehbar, dass der Terror gegen die widerständige Gemeinde eine neue Stufe erreichen würde, je deutlicher die Umweltschäden und illegalen Genehmigungen für zwei Eisenerztagebau im Nationalpark „Carlos Escaleras“ ans Licht kämen. Das Komitee für den Schutz der Gemeingüter aus der Kreisstadt Tocoa fordert nun eine unabhängige, unparteiische Ermittlung. Bisher ist dafür die gleiche Staatsanwältin zuständig die auch für die unrechtmäßige Haft von acht Umweltaktivisten aus Guapinol mit verantwortlich war. Die weiteren Forderungen sind: Sofortige Schutzmaßnahmen für die Gemeinden Guapinol, Sector San Pedro und das Gemeindekomitee aus Tocoa. Und die sofortige Annulierung der Bergbaulizenzen. Wir fügen hinzu: Die Zusammenarbeit des Münchner Flughafens mit dem honduranischen Unternehmer Lenir Pérez muss endlich auf den Prüfstand.

El Salvador: Mitglieder der Gemeindeorganisation ADES festgenommen

Am 11. Januar wurden sechs Mitglieder der Organisation ADES aus dem Departement Cabañas festgenommen, unter ihnen der Direktor der Organisation, Antonio Pacheco. In der ohnehin sehr angespannten Lage des Ausnahmezustandes unter dem autoritären Regime von Präsident Bukele löst diese Festnahme besondere Besorgnis und Empörung aus, twitterte doch Generalstaatsanwalt Rodolfo Delegado man habe ehemalige Guerilleros gefangengenommen, die eines Mordes in den 80er Jahren schuldig seien und werde nicht ruhen, in dem Fall Gerechtigkeit herzustellen. Cabañas gehört zu den Departements in denen es im salvadorianischen Bürgerkrieg besonders viele und schwere Massaker des Militärs gab. Der Tweet hat über 1.000 likes und die Gefangenen wurden vor einem Gebäude der Polizei regelrecht vorgeführt und für Fotos ausgestellt. Menschenrechtsorganisationen befürchten den Beginn einer großangelegten Kampagne gegen die organisierte Zivilgesellschaft in El Salvador.

Einige Informationen auf Deutsch finden sich im Tweet von medico international: https://twitter.com/mrtzkr/status/1613467494047424512

Eine Stellungnahme von ADES hier: https://twitter.com/GatoEncerradoSV/status/1613220972525457426

BESONDERE EMPFEHLUNG

Menschenrechte und LGBTIQ+ in Lateinamerika und Deutschland

Freitag, 27.01.2023, Villa Leon, Schlachthofstr./Philipp-Koerber-Weg 1, 90439 Nürnberg und Online

Lateinamerikas LGBTIQ+ Community hat sich in den letzten Jahrzehnten in manchen Staaten, zumindest auf dem Papier, zahlreiche Rechte erkämpft. Andererseits leiden Menschen unter dem Regenbogen vielerorts unter homo- und transphober Gewalt und Diskriminierung, die sie zur Flucht aus ihren Heimatländern veranlasst. Wie ist die Situation der trans* Community in Lateinamerika unter menschenrechtlicher Perspektive zu beurteilen und wie geht es LGBTIQ*-Geflüchteten, die in Deutschland Schutz suchen?

María Victoria Leguizamo Parales ist Juristin und Menschenrechtsverteidigerin aus Kolumbien. Seit 2020 sucht sie politisches Asyl in Deutschland und wird dabei u.a. vom Ökubüro begleitet. Im Rahmen der 46. Lateinwoche Nürnberg berichtet sie über ihre Erfahrungen und Kämpfe in Kolumbien und Deutschland.

Link zum Livestream via Zoom und Gesamtprogramm der Lateinamerikawoche: https://www.lateinamerikawoche.de/programm/