Bergbauprojekte verursachen eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden. Dennoch versucht die aktuelle Regierung den Bergbausektor auszubauen. Trotz des konfliktiven Charakters, beteiligen sich auch die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und deutsche Unternehmen an der Unterstützung des Bergbaus in Honduras.
Tegucigalpa (1.September 2014, amerika21) In Villanueva nahe der Stadt San Pedro Sula im Nordwesten von Honduras wurde ein Attentat auf eine der bekanntesten Vertreterinnen der honduranischen Widerstandsbewegung verübt. Margarita Murillo arbeitete auf einem Stück Land ihrer Bauerngemeinschaft, als eine Gruppe schwerbewaffneter und vermummter Männer sie am Morgen des 27. August erschoss. Die Interamerikanische Kommission hatte zuvor vergeblich von der Regierung von Honduras Maßnahmen zum Schutz von Murillo gefordert, da diese seit dem Putsch vom 28. Juni 2009 immer wieder das Ziel von Bedrohungen geworden war.
München/Berlin. Ein Bündnis aus über 70 Organisationen, Initiativen, Verbänden und Wissenschaftler_innen macht in einem Offenen Brief an das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und die Kultusministerkonferenz (KMK) deutlich, dass migrantisch-diasporische, rassismuskritische und postkoloniale Perspektiven in Deutschland gehört werden müssen. Genau dies tut die Neufassung des "Orientierungsrahmens für den Lernbereich globale Entwicklung" nicht. Heute wurde der Offene Brief an BMZ und KMK geschickt. Nun soll eine Debatte um Arbeitsprozess und Inhalte beginnen.
Die bisher unbekannte Gruppe „Fuerzas Armadas de Salvación Nacional - Ejército del Pueblo (FASN – EP)“ (Bewaffnete Kräfte der Nationalen Rettung – Heer des Volkes) bekannte sich in einem Schreiben an das nicaraguanische Tageblatt HOY zu den zwei Hinterhalten auf Überlandbusse, die sich am Abend des 19. Juli, dem 35. Jahrestag der Sandinistischen Revolution, auf dem Rückweg von den Feierlichkeiten in Managua befunden hatten. Die nicaraguanische Polizei präsentierte Beschuldigte aus der Umgebung des einen Tatortes.
Wie die honduranische Journalistin und Menschenrechtsverteidigerin Dina Meza berichtet, sind drei Fernsehjournalist_innen des Nachrichtensenders KTV aus der honduranischen Großstadt San Pedro Sula akut bedroht. Sie hatten über Missstände im Krankenhaus Mario Catarino Rivas berichtet und erhielten darauf u.a. Anrufe von Personen, die sich als Ärzte und Krankenschwestern aus dem betreffenden Krankenhaus ausgaben, und die sagten, dass sie sie aufsuchen würden. Im Jahr 2014 sind in Honduras bereits fünf Pressemitarbeiter ermordet worden.
Am 17. Juli wurden in Vallecito im Norden von Honduras über 20 Aktivisten der Garifuna-Organisation OFRANEH entführt Die schwerbewaffneten und vermummten Entführer arbeiten laut OFRANEH für das organisierte Verbrechen, welches bis 2012 große Teile der Ländereien mehrerer Garifuna-Kooperativen in der Region besetzt hielt. Trotz zahlreicher Anrufe und Aufforderungen und obwohl die interamerikanische Menschenrechtskommission besondere Schutzmaßnahmen für Miranda und weitere Angehöriger von OFRANEH anordnete, sind auch nach der Entführung keine staatlichen Sicherheitskräfte in der Region erschienen. Amnesty International bittet um Teilnahme an Protestaktion.
Das chinesische Unternehmen Hongkong Nicaragua Development Group (HKND) hat die wohl endgültige Route des "Großen Interozeanischen Kanals" vorgestellt, der durch das mittelamerikanische Land führen soll. Die geplante Wasserstraße soll größere Schiffe aufnehmen können als der modernisierte Panama-Kanal. Gegen das Projekt bestehen zahlreiche Bedenken.
Das Ökumenische Büro war zusammen mit mexikanischen Wissenschaftler_innen und Umweltaktivist_innen, die dem Ständigen Tribunal der Völker - Kapitel Mexiko zuarbeiten, bei der "Week of Mobilization to Stop Corporate Impunity" Ende Juni 2014 in Genf präsent. Gemeinsam erlebten wir einen wichtigen Erfolg: Eine Menschenrechtskonvention soll künftig der Straflosigkeit von Menschenrechtsverletzungen durch transnationale Unternehmen ein Ende setzen.
Als Fünfzehnjähriger zieht Santiago in den nicaraguanischen Bürgerkrieg. Durch den Sold will er den Lebensunterhalt seiner Mutter und seiner Geschwister sichern. Doch auch nach dem Krieg kämpft er den täglichen Kampf ums Überleben seiner Familie. Um diese zu versorgen geht er für neun Jahre illegal nach Costa Rica.
Tegucigalpa (amerika21). In Honduras ist es erneut zu zwei tödlichen Angriffen gegen Menschenrechtsaktivisten und Vertreter der Opposition gekommen. Für die Angriffe verantwortlich gemacht werden Angehörige der regierenden Nationalen Partei. Die Indigenen-Organisation COPINH hat zu den beiden Vorfällen Stellung genommen und fordert Ermittlungen.
Tegucigalpa (amerika21 - Johannes Schwäbl) Indigene, soziale und kleinbäuerliche Organisationen haben in der vergangenen Woche einen zweitägigen Protestmarsch in die honduranische Hauptstadt durchgeführt. Die Organisationen forderten unter anderem die Freilassung des politischen Gefangenen José Isabel Chabelo Morales, die Verabschiedung einer neuen Agrarreform und protestierten gegen den "neoliberalen Ausverkauf" des Landes. An dem Protestmarsch, der unter dem Motto "Marsch für die Würde und die Souveränität" stattfand, beteiligten sich zirka 400 Personen aus verschiedenen Basisorganisationen des ganzen Landes. Im Anschluss an den Marsch und einer Kundgebung vor dem Präsidentenpalast und dem Kongress begannen Kleinbauern einen unbefristeten Hungerstreik vor dem Kongressgebäude.
München (red - oeku-buero). Seit die renommierte und auflagenstarke Tageszeitung "De Volkskrant" aus Amsterdam die 10-Millionen-Euro Beteiligung der niederländischen Entwicklungsbank FMO am höchst umstrittenen Staudammprojekt "Agua Zarca" in Honduras gestern kritisch unter die Lupe nahm, ist die Bank unter Rechtfertigungsdruck. Und sie sah sich immerhin genötigt, den indigenen Autoritäten aus Rio Blanco, die am 1. April einen Brandbrief an die FMO geschickt hatten, zu antworten - auf Englisch.
San Salvador (amerika21, Christa Rahner-Göhring). Der Generalstaatsanwalt von El Salvador, Luis Martínez, hat angekündigt, Bandenmitglieder, die Polizisten oder Soldaten angreifen, unter dem Anti-Terrorismus-Gesetz anzuklagen. Er forderte die Richter auf, solche Verbrechen mit aller Härte zu bestrafen. Das Anti-Terrorismus-Gesetz sieht Strafen von bis zu 60 Jahren Haft vor.
Río Blanco, Intibucá (Johannes Schwäbl, amerika21.de) Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung zwischen Staudammgegnern und -befürwortern in der honduranischen Region Río Blanco sind in der vergangenen Woche zwei Menschen getötet und mehrere schwerverletzt worden.Laut der indigenen Organisation COPINH attackierten fünf Personen am Morgen des 6. April in der Nähe des Dorfes La Unión zwei Mitglieder des COPINH, die im Widerstand gegen das Staudammprojekt Agua Zarca aktiv sind und sich auf dem Weg zu Feldarbeiten befanden. Bei der darauf folgenden Auseinandersetzung kamen zwei der Angreifer, Doroteo Benítez und Santos Martínez, zu Tode. Die beiden Staudammgegner wurden bei der Konfrontation ebenfalls schwer verletzt.
HONDURAS (red - oeku-buero) Während in der Hauptstadt Tegucigalpa Roberto Herrera Cáceres, ein ausgewiesener Vertreter der Extraktivismusindustrie, in einem durch und durch irregulären Verfahren zum neuen Menschenrechtsombudsmann gekürt wurde, kämpfen die Lenca-Gemeinden im westlichen Hochland weiter unter Lebensgefahr für ihre Rechte und gegen das Staudammprojekt "Agua Zarca". Am 1. April wurde kräftig gefeiert: Die Straßenblockade im Dorf La Tejera besteht nun seit einem Jahr und COPINH, die Organisation in der die Staudammgegner_innen organisiert sind, konnte dort allen Widrigkeiten zum Trotz mit den Gemeindemitgliedern ein neues kommunitäres Radio einweihen. Noch fehlen zusätzliche Laptops und Mikrofone, aber die "Die Stimme des Gualcarque" wird sich nicht so leicht zum Scheigen bringen lassen. Die US-amerikanische Menschenrechtsbeobachterin und Politikwissenschaftlerin Beverly Bell hat einen spannenden Hintergrundbericht zum ersten Jahrestag des Kampfes in Rio Blanco und den jüngsten gewaltsamen Attacken gegen die Staudammgegner_innen Maria Santos Dominguez und Roque Domínguez verfasst.