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Esly Banegas leitet die Coordinadora de Organizaciones Populares del Aguán (COPA), einen Dachverband lokaler Basisorganisationen,, darunter Gewerkschaften, kleinbäuerliche Organisationen, ehrenamtliche Gemeinderäte, Bürgerinitiativen, Wasserkomitees
Esly Banegas leitet die Coordinadora de Organizaciones Populares del Aguán (COPA), einen Dachverband lokaler Basisorganisationen,, darunter Gewerkschaften, kleinbäuerliche Organisationen, ehrenamtliche Gemeinderäte, Bürgerinitiativen, Wasserkomitees, ländliche Kreditgenossenschaften, Umwelt-, Jugend- und Frauengruppen. Foto: Paola Reyes/CADEHO

„Wir kennen die Verbindungen zwischen Unternehmen und bewaffneten Gruppen, aber es gibt keine Ermittlungen“

Gespräch mit der honduranischen Menschenrechtsverteidigerin Esly Banegas über Landkonflikte in Anbaugebieten von Ölpalmen und mögliche Lösungen

Honduras gehört zu den zehn größten Produzent:innen von Palmöl weltweit. Im Tal des Aguán-Flusses beanspruchen wenige große Unternehmen die Ländereien für Ölpalm-Plantagen für sich. Die lokalen kleinbäuerlichen Genossenschaften werden immer wieder vertrieben. Über 150 ihrer Mitglieder wurden seit 2010 ermordet. Während seit dem Amtsantritt der Regierung von Xiomara Castro zunächst illegale bewaffnete Gruppen die Kooperativen und sozialen Organisationen terrorisierten, ist seit Oktober 2023 auch die Gewalt staatlicher Repressionsorgane zurückgekehrt. 800 Polizisten räumten am 2. Oktober die kleinbäuerliche Empresa Asociativa Campesina Isletas (EACI) gewaltsam. Beim Versuch der Bewohner:innen von EACI auf ihr Land zurückzukehren, wurde zwei Wochen später der 24-jährige Kevin Meza erschossen. Mutmaßlich von Polizisten, die in der Dunkelheit auf die Rückkehrer:innen feuerten. Am 12. September 2023 sprachen wir mit Esly Banegas, der Koordinatorin der sozialen Organisation COPA aus dem Aguán-Tal, über die Hintergründe des Konfliktes und den bisher vergeblichen Versuch ein Abkommen mit der Regierung umzusetzen.

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Rubiela Giraldo (li) und Jacqueline Castillo beim öffentlichen Akt der Regierung Petro am 3. Oktober 2023
Rubiela Giraldo (li) und Jacqueline Castillo beim öffentlichen Akt der Regierung Petro am 3. Oktober 2023 Quelle: Mindefensa Colombia

Falsos Positivos in Kolumbien: Angehörige der Opfer auf Tour in Deutschland

Falsos Positivos in Kolumbien: Angehörige der Opfer auf Tour in Deutschland
Im Gespräch mit amerika21 kritisieren Angehörige die Übergangsjustiz und anhaltende Straflosigkeit. Wenig Hoffnung auf volle juristische Aufarbeitung. Appell an Bundesregierung

Von Hans Weber
amerika21

Hamburg et al. Zwei Sprecherinnen der Organisation von Mordopfern der kolumbianischen Streitkräfte haben im Rahmen einer zweiwöchigen Rundreise durch Deutschland über ihren Kampf für die Ermittlung und Verurteilung der Hauptverantwortlichen für die Ermordung ihrer Angehörigen berichtet. Im Gespräch mit amerika21 äußerten Jacqueline Castillo und Rubiela Giraldo von den Müttern der Falsos Positivos (Madres de los Falsos Positivos, Mafapo) die Befürchtung, dass die Sonderjustiz für den Frieden (JEP) die Drahtzieher der Morde nicht aufdecken wird.

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Honduras: Angriff und Drohungen gegen das Leben von Miriam Miranda, Menschenrechtsverteidigerin der Garifuna und Koordinatorin von OFRANEH

In den frühen Morgenstunden des 19. September drangen mindestens vier unbekannte und schwer bewaffnete Männer in die Gemeinde Vallecito in Colón (Honduras) ein und umstellten das Haus von Miriam Miranda, Koordinatorin und Garifuna-Verteidigerin der Organizacion Fraternal Negra de Honduras (OFRANEH). Wir schließen uns dem internationalen Aufschrei der Besorgnis an und fordern die zuständigen staatlichen Institutionen auf, unverzüglich für einen angemessenen, wirksamen und mit den Garífuna abgestimmten Schutz von Miriam Miranda und der durch Landraub und fortgesetzen Terror von Auslöschung bedrohten Garífuna-Gemeinden in Honduras zu sorgen. Hier das Kommuniqué der Organisation IM-Defensoras.

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Mütter der „Falsos Positivos“ in Kolumbien besuchen Deutschland und weitere europäische Länder

Zwischen 2002 und 2010 wurden in Kolumbien mehr als 6.402 Jugendliche verschleppt, ermordet und von der kolumbianischen Armee in Massengräbern geworfen. Sie wurden verkleidet und als im Kampf getötete Guerillakämpfer ausgegeben. Die Opfer dieses Menschenrechtsverbrechens sind als „Falsos Positivos“ bekannt. Erst in diesem Jahr wurden die ersten wichtigen Schritte bei den Ermittlungen und der Verurteilung der Täter unternommen.

Auch in diesem Jahr findet wieder eine große Europareise mit Vertreterinnen der "Madres de los Falsos Positivos" MAFAPO statt.  Wir laden Sie/Dich ein, unsere erste Ankündigung der Reise  als Pressemitteilung und Save the Date zu lesen. Wir freuen uns auf Presse- und Fachgespräche und auf Ihre/Deine Teilnahme an den verschiedenen Veranstaltungen deutschlandweit.  

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Mit 67 gegen 6 Stimmen segnete das Parlament die von Bukele vorgeschlagene rechtliche Basis für Massenprozesse ab
Mit 67 gegen 6 Stimmen segnete das Parlament die von Bukele vorgeschlagene rechtliche Basis für Massenprozesse ab Quelle: @AsambleaSV

Parlament in El Salvador beschließt Massenprozesse gegen bis zu 900 Gefangene

Von Chris Klänie

amerika21

San Salvador. Eine weitere Verschärfung des Strafrechts im Zusammenhang mit dem seit März 2022 geltenden Ausnahmezustand gibt der Regierung in El Salvador die Möglichkeit, eine schnellere Aburteilung der mehr als 71.000 Verhafteten zu erreichen.

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Castro bei ihrer Ansprache am 6. Juni
Castro bei ihrer Ansprache am 6. Juni Quelle: sedesol

Agrarreform oder Repression gegen Kleinbauern in Honduras?

Präsidentin verkündet einschneidende Maßnahmen im Agrarsektor. Unternehmer unterstützen sie. Staatliche Kommission soll Eigentumskonflikte lösen. Bauernverbände befürchten Räumungen

Von Andrea Lammers

amerika21

Tegucigalpa. Die honduranische Regierung will nach eigenen Angaben "Sicherheit und Ordnung" im Agrarsektor schaffen. Darüber, was das für indigene Gemeinschaften, Kleinbauern und Kooperativen bedeutet, ist nun eine heftige Kontroverse entflammt.

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Seit fünf Jahren wehren sich Gemeinden im Norden Honduras gegen die Umweltverschmutzungen durch den Tagebau
Seit fünf Jahren wehren sich Gemeinden im Norden Honduras gegen die Umweltverschmutzungen durch den Tagebau Quelle: Foto: Gemeindekomitee zur Verteidigung der Gemeingüter von Tocoa

Erneuter Mord mit Bezügen zu einer Eisenerzmine in Honduras

Von Thomas Raabe

amerika21

Guapinol, Tocoa. Zwei bewaffnete Unbekannte sind am Donnerstagvormittag in das Haus von Oquelí Domínguez Ramos in der Ortschaft Guapinol im honduranischen Landkreis Tocoa eingedrungen, haben ihn erschossen und seine Mutter Catalina Ramos schwer verletzt.

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Foto: Tininiska Zanger Montoya Cañaverales

Kolumbien – Mögliche neue Kohlemine und Partnerschaft für grünen Wasserstoff

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro war letzte Woche in Deutschland. Er und Bundeskanzler Olaf Scholz erklärten ihre Einigkeit bei der Absicht, eine Zusammenarbeit bei der Produktion von grünem Wasserstoff zu entwickeln. Petro traf sich auch mit der kolumbianischen Gemeinschaft in Deutschland. Marta Andujo berichtet darüber in amerika21.

Dennoch bedeutet diese Partnerschaft nicht das Ende der Kohleforderung in diesem Land. „Während Kolumbiens Präsident eine Abkehr von der Förderung fossiler Brennstoffe anstrebt, möchte ein multinationaler Konzern eine weitere Kohlemine im nordöstlichen Departamento La Guajira eröffnen. Die Bewohner*innen von Cañaverales wehren sich“, berichten Frederic Schnatterer & Tininiska Zanger Montoya Cañaverales in Lateinamerika Nachrichten.  (Aquí una versión en español)


Kolumbien: Bundesregierung muss Menschenrechte ins Zentrum von Klimabündnis stellen

Köln / Berlin / Freiburg, 14. Juni 2023 │ Am 16. Juni trifft Kolumbiens Präsident Gustavo Petro Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Deutsche Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke appellieren an Kanzler Scholz, Präsident Petro bei seinem Besuch umfassende Unterstützung für eine menschenrechtskonforme und ökologisch-sozial gerechte Energiewende zuzusagen und ihn aufzufordern, Straflosigkeit in Kolumbien konsequenter zu bekämpfen.
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Am 28. Mai wurde Martín Morales Martínez, Aktivist der Garífuna-Organisation Ofraneh, tot aufgefunden,
Am 28. Mai wurde Martín Morales Martínez, Aktivist der Garífuna-Organisation Ofraneh, tot aufgefunden, Quelle: @baraudawaguchu

Honduras: Aufklärung nach gewaltsamen Tod eines Landverteidigers gefordert

Von Andrea Lammers

amerika21

Tegucigalpa. Das Hochkommissariat der Vereinten Nationen in Honduras hat den honduranischen Staat aufgefordert, den gewaltsamen Tod eines indigenen Schwarzen Landverteidigers an der Karibikküste von Honduras aufzuklären.

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Nach der Räumung. 61 Tagen wurden die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor blockiert
Nach der Räumung. 61 Tagen wurden die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor blockiert Quelle: Ucizoni

Mexiko: Blockade gegen den Interozeanischen Korridor gewaltsam geräumt

Von Philipp Gerber
amerika21

San Juan Guichicovi, Oaxaca. Mehrere Dutzend Soldaten und Polizisten haben am Freitag das Blockadecamp "Land und Freiheit" einer indigenen Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca angegriffen und sechs Personen verhaftet.

Die Bauern und Bäuerinnen des kleinen Dorfs Mogoñé Viejo in der Gemeinde San Juan Guichicovi blockierten seit 61 Tagen die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor aufgrund fehlender Informationen der Regierung über die Auswirkungen des Projekts auf die indigenen Mixe-Gemeinschaften.

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Petro (links) wirft Bukeles Regierung die "Zerstörung der Demokratie" in El Salvador vor
Petro (links) wirft Bukeles Regierung die "Zerstörung der Demokratie" in El Salvador vor Quelle: Samantha Power USAID/Wikimedia

Präsident von Kolumbien kritisiert Ausnahmezustand in El Salvador

Geheime Polizeidokumente enthüllen gefälschte Statistiken über Gewalt. Hohe Zustimmungswerte für Bukele, Petro spricht von Demokratieverlust

Von Hans Weber
amerika21

Bogotá/San Salvador. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro hat die umstrittenen Maßnahmen der Regierung Nayib Bukele zur Bekämpfung von Jugendbanden in El Salvador in Frage gestellt. Er postete auf Twitter einen Bericht des argentinischen Portals Infobae, wonach Bukele die Zahl der Getöteten in seinem Land fälschlicherweise heruntergespielt habe, um über Erfolge den anhaltenden Ausnahmezustand zu rechtfertigen.

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Kolumbien. Kommuniqué zur Sicherheitslage im Bergbaukorridor des Cesar

Durch die Unsicherheiten über die Rückgabe eines Bergbautitels, den Kampf der Gemeinschaften um transparente Infos und Mitsprache und die Frage, ob die Minen wieder betrieben oder definitiv geschlossen werden, hat sich die Sicherheitslage für die sozialen Führungspersonen in der Region El Cesar in Kolumbien massiv verschlechtert. Vor etwa zwei Wochen gab es ein Attentat auf die Leaderin Esneda Saavedra der Yukpa Gemeinde, soziale Führungspersonen erhielten telefonische Drohungen von einer unterdrückten Nummer. Sie sollen sich vom Prozess einer Grundrechtsklage (Tutela) zurückziehen. Logischerweise können wir nicht sagen, dass Prodeco hinter den Drohungen steht, aber durch ihr Verhalten, z.B. die Weigerung am Dialogtisch teilzunehmen oder die Resultate der menschenrechtlichen Folgeabschätzung nicht zielstrebig umzusetzen, trägt Prodeco dazu bei, die Polarisierung und damit die Sicherheitsrisiken zu erhöhen. Zudem ist Prodeco Nutzniesserin, wenn soziale Führungspersonen eingeschüchtert werden und sich nicht mehr getrauen, für ihre Rechte zu kämpfen.

Klicke auf Weiterlesen für den Bericht auf Deutsch und Spanisch. Bitte weiterleiten und posten.

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Kaum Fortschritte in der Guajira – Ein Reisebericht

Von  Stephan Suhner
ask! Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien

Auf einer Dienstreise im November 2022 besuchte Stephan S., mehrere Organisationsprozesse und Gemeinschaften in der Guajira. Unter anderen begleitete er einen ersten Verhandlungstisch von Gemeinschaften mit dem Unternehmen Carbones del Cerrejón (Cerrejón), die die Anerkennung, dass ihre Gemeinschaft auch zum Einflussgebiet der Mine gehören, beantragen. Weiter traf er sich mit Führungspersonen der umgesiedelten Gemeinschaften und begleitete einen Verhandlungstisch der Gemeinschaft Tabaco mit Cerrejón. Ein Reisebericht über eine der konfliktreichsten und sozial und ökologisch am stärksten betroffenen Regionen Kolumbiens.

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Francia Márquez bei der Siko in München
Francia Márquez bei der Siko in München, Quelle: @FranciaMarquezM

Münchner Konferenz: Kolumbien und Brasilien definieren globale Sicherheit anders

Francia Márquez: "Alte Richtlinien zur Militarisierung des Lebens" passen nicht zu den Bedürfnissen der Welt. Brasilien für friedliche Lösung im Ukraine-Krieg

Von Hans Weber
amerika21

München. Die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez hat sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom allgemeinen Tenor einer andauernden Militarisierung des Ukraine-Kriegs distanziert. Sie forderte einen entmilitarisierten Ansatz in Sicherheitsfragen. Der Außenminister von Brasilien, Mauro Vieira, bekräftige die Bereitschaft seines Landes, eine Verhandlungslösung für den Krieg in der Ukraine mit zu erarbeiten.

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