Bürgerschaftliches Engagement über Grenzen hinaus

Erfolgreiches Vernetzungsseminar von Kolumbianer*innen in Deutschland

Nürnberg/München (oekubuero, 6.7.2022)
24 Personen nahmen am vergangenen Wochenende an einem Seminar für Kolumbianer*innen teil, die sich von Deutschland aus für ihr Herkunftsland einsetzen. Der Austausch machte Mut, das Engagement für die Menschenrechte in Kolumbien fortzusetzen und zu verstärken. Insgesamt wurden sogar 27 Basisgruppen von Kolumbianer*innen festgestellt, die von hier aus für Kolumbien aktiv sind.,

„Oft können wir nicht sofort etwas bewirken, sondern nur mit Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen“, fasste ein Teilnehmer des Seminars zusammen. Denn begonnen hatte der Prozess, Kolumbianer*innen, die in Deutschland leben, zu vernetzen und sich für ihr Herkunftsland einsetzen bereits Ende 2020. Damals veranstalteten das Öku-Büro und Aluna Minga e.V. ein Seminar über die Ausbeutung natürlicher Ressourcen und die dadurch entstehenden Konflikte in Kolumbien. Das Seminar war ursprünglich für eine allgemeine, überwiegend deutschsprachige, Zielgruppe gedacht, wurde aber hauptsächlich von Kolumbianer*innen besucht, die in Deutschland leben. Dies motivierte die Veranstalter*innen, eine Diskussion über das Engagement und die Rolle von Kolumbianer*innen in Deutschland zu beginnen. Daraus entstand die Idee, Aktivist*innen und Basisorganisationen, die sich von Deutschland aus für Kolumbien einsetzen, in Kontakt zu bringen und Grundlagen für eine zukünftige Zusammenarbeit zu schaffen.

Wichtige Anregungen im Rahmen der Veröffentlichung des Berichtes der kolumbianischen Wahrheitskommission: Die Seminarteilnehmer*innen besuchten die Gedenkstätte „Memorium Nürnberger Prozesse“. Foto: oekubuero

Nun konnte diese Idee durch das Wochenendseminar weiter ausgebaut und konkretisiert werden. Im Vordergrund standen diesmal das gegenseitige Kennenlernen, Austausch über die Arbeit der einzelnen Personen und Gruppen, Kennenlernen der Arbeit von Kolko e.V. - Menschenrechte für Kolumbien und der deutschen Menschenrechtskoordination zu Kolumbien, Information und Diskussion über verschiedene Formen und Kanäle von Vernetzung und für die bildungspolitische Arbeit in Kolumbien. Eine erste gemeinsame Aktion soll schon bald unter dem Titel „30 en un Día“ mit 30 Veranstaltungen an einem Tag zur Memoria Historica, dem gemeinsamen historischen Gedächtnis Kolumbiens und dem frisch veröffentlichten Bericht der Wahrheitskommission, stattfinden.

Veranstalter*innen des Seminars vom 1. und 2. Juli 2022 war Aluna Minga e.V. in Kooperation mit der Petra-Kelly Stiftung. Finanziell wurde das Seminar vom Kathfonds, Brot-für-die-Welt und Öku-Büro.

Das Ökubüro freut sich dabei gewesen zu sein und bekräftigt seine Unterstützung für diese Initiative auch in der Zukunft. Wir sind gerne bereit, als Brücke zu dienen zwischen den Basisgruppen von Kolumbianer*innen in Deutschland und anderen Organisationen und Gruppen, die sich hierzulande für Kolumbien einsetzen.

Wir hoffen, dass mit der neuen Regierung in Kolumbien  sowohl die deutschen Netzwerke und Organisationen, als auch die Kolumbianer*innen im Deutschland einen größeren Einfluss in den vom Konflikt am stärksten betroffenen Regionen in Kolumbien ausüben können. Wir sind überzeugt, dass die Zusammenarbeit dieser Personen, Organisationen und Kollektive eine positive Wirkung erzielen kann.

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