HONDURAS: Erneuter Mord an Journalisten

(Guatemala-Stadt, 12. März 2012, cerigua).- Medienberichten zu Folge wurde
der Journalist Fausto Flores Valle am 11. März in Sabá im Departamento
Colón, Honduras, ermordet. Flores Valle war Moderator der Sendung „La
Voz de la Noticia" des regionalen Radiosenders Radio Alegre de Colón.


Nach Angaben der der Organisation Reporter ohne Grenzen (ROG) wurde der
54-jährige Journalist bei der Rückkehr zu seiner Wohnung von einem
Unbekannten ermordet, der dort auf Flores wartete. Nach einer
Auseinandersetzung tötete der Unbekannte Flores mit 18 Stichen.

Chaos und Unsicherheit

Diese jüngste und besonders schlimme Tragödie bringt nach Ansicht der
Reporter ohne Grenzen erneut die chaotische Lage der Unsicherheit zum
Ausdruck, in der sich Honduras befindet. Wie die Organisation berichtete,
versinke Honduras zwischen den niemals geheilten Wunden des Staatsstreichs
von 2009, den jüngsten Versuchen, die Polizei von kriminellen Beamten zu
befreien sowie den gewalttätigen Agrarkonflikten, die besonders die Region
Colón erschüttern.

ROG regte eine internationale Untersuchung an, die sich der schlimmsten
Fälle annehmen solle. Laut der ROG befindet sich Honduras auf dem 135.
Platz von 179 Ländern in der aktuellen Rangliste der weltweiten
Pressefreiheit, die dieses Jahr veröffentlicht wurde.

Journalistische Tätigkeit kein Motiv für Verbrechen

Auch die Interamerikanische Pressegesellschaft SIP (Sociedad Interamericana
de Prensa) berichtete vom Tod des honduranischen Journalisten. Den Angaben
der SIP zu Folge arbeitete Valle die vergangenen sechs Jahre bei Radio
Alegre in Sabá für die Sendung La Voz de la Noticia. Seine Kollegen
versicherten, der Korrespondent hätte an keinerlei Themen gearbeitet, die
ein Risiko hätten darstellen können. Sie gehen daher nicht davon aus,
dass das Motiv des Verbrechens mit Valles Arbeit in Verbindung steht.

Der Journalist war Autodidakt und eignete sich seine Kenntnisse auf der
Straße an, wo er als Reporter tätig war. Als Quellen standen ihm das
Bürgermeisteramt, das Nationale Personenverzeichnis, der Gemeindemarkt und
die Büros der öffentlichen Behörden zur Verfügung.

Unaufgeklärte Morde an JournalistInnen


In den vergangenen zwei Jahren starben in Honduras 19 JournalistInnen oder
Angestellte aus dem Medienbereich, ohne dass diese Fälle jemals von den
Behörden aufgeklärt worden wären. Nach Mexiko, Pakistan, Irak und Libyen
teilt Honduras mit Brasilien und den Philippinen den fünften Platz unter
den für Journalisten gefährlichsten Ländern der Welt.

Quelle: poonal

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