Gerichtsprozess gegen David Castillo, einen der Auftraggeber des Mordes an Berta Cáceres

Tag 18 [16. Mai 2021]

"Ich habe mit Henry gesprochen und erklärte ihm, was mir ein Geheimdienstler sagte."

Die Sachverständige Brenda Barahona fuhr mit der Präsentation der Telefonverbindungen fort, die die Beteiligung von David Castillo an dem Verbrechen gegen Berta Cáceres belegen. Jedoch war es aufgrund technischer Probleme mit der Übertragung schwierig, die Präsentation zu verstehen.

Barahona präsentierte Aufnahmen der Telefongespräche von Major Mariano Díaz. Sie erstellte anhand einer Zeitleiste eine Chronologie einer Reihe von Anrufen und Nachrichten, die die Planung von Anschlägen gegen Berta Cáceres belegen, die von David Castillo mit Douglas Bustillo, Mariano Díaz und Henrry Hernández koordiniert wurden.

In einem der vorgelegten Audios sagte Díaz zu Bustillo, dass er mit dem Auftragskiller Henrry Hernández über das Attentat gesprochen habe, dass er (Díaz) sich aber nicht an dem Verbrechen beteiligen werde, weil ihm "einer der Geheimdienstler" Informationen gegeben habe, die zeigten, dass es noch mehr Leute gebe, die Kenntnis von den Plänen zur Ermordung von Berta Cáceres hätten. Obwohl er in seinen Mitteilungen sagt, dass er sich nicht an dem Verbrechen beteiligt, lieferte Díaz Informationen und Logistik, um das Attentat auszuführen und war die Verbindung zwischen Henrry Hernández und Douglas Bustillo.

In anderen Gesprächen zwischen Mariano Díaz und Henrry Hernández erwähnen sie, dass „die da oben" den Auftrag an andere vergeben würden, dazu würden sie sich mit Leutnant Bustillo abstimmen. Henrry versicherte ihm auch, dass er bereits einen "gatillero" (Person, die abdrückt; Auftragsmörder, d.Red.) habe, der sich "für 10.000 Pesos die Finger lecken würde".

[(Ergänzung: Der Kern des Gesprächs ist, dass Díaz Henrry erzählt, dass die Pläne abgesagt wurden und sie andere Leute finden würden. Hernández erzählt Díaz, dass er einen Auftragskiller hat, der den Job für 10.000 Lps [ca. US-$400 USD] erledigen wird und dass Bustillo Hernández gefragt hat, ob er den Job für 40.000 Lps [ca. US-$1.600] machen würde und Hernández sagte, er könne es sofort machen. Diaz sagt Hernandez, dass die Pläne seines Wissens von den "Höheren" abgesagt wurden.
https://www.aquiabajo.com/blog/2021/5/16/day-eighteen-trial-against-david-castillo) ]

Mit Hilfe der abgehörten Gespräche wurde eine Chronologie eines gescheiterten Attentatsversuchs auf Berta Cáceres am 5. und 6. Februar 2016 erstellt, an dem David Castillo und die bereits verurteilten Douglas Bustillo, Mariano Díaz und Henrry Hernández beteiligt waren:

  1. Am 5. und 6. Februar 2016 traf sich Douglas Bustillo in der Stadt Siguatepeque mit dem Auftragskiller Henrry Hernández. Dort zeigte Bustillo Hernández Bilder von #BertaCáceres auf seinem Handy und übergab ihm eine Waffe, die von Mariano Díaz zur Verfügung gestellt worden war.
  2. Henrry Hernández, bewegte sich in Richtung der Stadt La Esperanza (wo er die Funkantennen sein Handy orteten), um das Attentat auf Berta Cáceres durchzuführen.
    In der Zwischenzeit informiert er Major Mariano Díaz über seine Bewegungen.
  3. Später erzählt Henrry Hernández Mariano Diaz, dass die Zahlung 100.000 Lempiras beträgt.
    Der Auftragsmörder teilt dem aktiven Militär mit, dass sie es an diesem Tag nicht schaffen, das Attentat durchzuführen, weil es "ziemlich viel Bewegung von Leuten" gab. Diaz sagt ihm, er solle den "Freund" Douglas Bustillo kontaktieren.
  4. In den Stunden, in denen der Bombenanschlag stattfand, beobachtete David Castillo von Tegucigalpa aus das Geschehen und schreibt an Douglas Bustillo: "Denken Sie an die Unfälle und den Tatort." Inzwischen erzählt Henrry auch Diaz, dass sie ein Auto brauchen, um das Attentat durchführen zu können.
  5. Am Morgen des 6. Februar 2016, nach dem gescheiterten Attentat, telefoniert Henrry Hernandez siebenmal mit Douglas Bustillo. Bustillo teilte David Castillo daraufhin mit, dass die Mission abgebrochen wurde und für das Verbrechen "keinen Nachschub" habe.
  6. Während Mariano Diaz mit Henrry Hernandez die Rückgabe der geliehenen Waffe koordinierte, bestand Douglas Bustillo gegenüber David Castillo darauf: "Ich brauche keine Informationen", "ich brauche das, was Sie budgetieren werden", "die geeigneten und logistischen Mittel", um das Verbrechen auszuführen.
  7. In der Nacht des 6. Februar, während David Castillo Informationen über das Projekt Agua Zarca erhielt, bestätigte er Bustillo auch den Attentatsversuch: "Verstanden, Mission abgebrochen“.

https://copinh.org/2021/05/resumenes-diarios-del-juicio-contra-david-castillo/

Zurück