Partizipatives, kommunales Wandbild und Festival Arte Popular México-Alemania 2018

Im Jahr 2001 haben wir, das Öku-Büro, das erste Wandbild dieser Art in München am Elisabethmarkt organisiert. 17 Jahren danach haben wir nicht nur ein Wandbild zusammen mit Münchener*innen und mexikanischen Künstler*innen gestaltet, sondern auch ein gesamtes Festival veranstaltet.

Zusammen mit euch haben wir im Stadtteil Au-Haidhausen Umfragen durchgeführt, um zu erfahren, was die Personen auf dem Wandbild dargestellt haben wollen. Die Antworten zu der Fragen, Was findest du für die Gesellschaft, für die Nachbarschaft und für dich wichtig?, haben wir visuell durch bunte Motive und Ideen gestaltet und diese auf der Außenwand des Jugendtreffs AU gemalt. Innerhalb von drei Wochen wurde das Wandbild geplant, skizziert und bemalt, ohne Pause. Danke an die mexikanischen Künstler*innen Checo Valdez, Fabiola Araiza und Josefa Sánchez, die den gesamten Prozess eines partizipativen, kommunalen Wandbildes begleitet haben. Und natürlich vielen Dank an alle, die mit uns gemalt, gekocht, Gitarre gespielt und gesungen haben! Jetzt kann man das fertige Wandbild im Kegelhof 8 besuchen!

Neben dem Wandbild haben mehrere Münchener*innen bei unseren Workshops gelernt, wie man einen Kaltnadelradierungdruck macht, wie ein Comic am besten gestaltet wird und wie man mit multiplen Motiven einen Monotypie zeichnet. Die mexikanischen Künstler Victor Ortega und Yescka, sowie Sabine Mayer aus München, boten diese vielfältigen Workshops an.

Außerdem hatten wir während des Festivals die Gelegenheit gehabt, zusammen mit euch über Themen zu diskutieren, wie „indigenen Frauen in Mexiko“, „Frauen, Politik und Wahlen in Mexiko“ sowie „Feminismus ist unverschämt“. Die Vorträge und Diskussionen haben sehr gut mit unserer Ausstellung und ihrem Motto übereingestimmt: „Man ist nicht als Frau geboren, man wird es“ (Simone de Beauvoir). Künstler*innen aus Mexiko und Deutschland haben rund 40 Bilder gestiftet, die während der Ausstellung erworben werden konnten. Der Erlös wird an die Organisation Kalli Luz Marina, A.C. in Veracruz, Mexiko gespendet. Kalli ist im Jahr 2007 gegründete Organisation mit dem Ziel Frauen, die mit geschlechtsspezifischer Gewalt konfrontiert sind, eine kostenlose, umfassende (rechtliche, psychologische, emotionale und soziale) Unterstützung anzubieten. Mit dem gesammelten Geld während der Ausstellung wird diese Initiative gestärkt. Die Ausstellung mit allen Kunstwerke wird nächstes Jahr, in 2019, in Mexiko gezeigt, wo die Kunstwerke auch erworben werden können.

Während des Festivals Arte Popular México-Alemania haben wir mehrere kulturelle Brücken durch Kunst gebaut und verstärkt, die ohne eure Unterstützung nicht möglich gewesen wären. Danke schön für eure Beteiligung. Wir freuen uns auf gemeinsame, zukünftige Veranstaltungen.

Das gesamte Festival wurde von Öku-Büro München, UAM Universidad Autonóma Metropolitana, der Färberei, Kovolut und dem Jugendtreff AU veranstaltet, mit finanzieller Unterstützung vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München, des Katholischen Fonds, dem Netzwerk München, von Engagement Global und dem Öku-Büro München.

Wo? Jugendtreff Au, Kegelhof 8

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