Staudammprojekt mit deutscher Beteilung: Repression eskaliert

Offener Brief an Voith Hydro GmbH

Nach Angaben der indigenen Menschenrechtsorganisation COPINH wurde Tomás Garcia,  Mitglied des Indigenen Rates und Hilfsbürgermeister der Gemeinde Rio Blanco, der eine Menge von etwa 300 Menschen anführte, vor dem Tor zur Kraftwerksbaustelle "Agua Zarca" von einem Soldaten erschossen. Dieser gehörte zum in massiver Stärke vor dem Tor der Baustelle der Kraftwerksbetreiber DESA und SINHYDRO aufmarschierten "Batallón de Ingenieros" aus Siguatepeque. Pedro Garcias siebzehnjähriger Sohn Allan Garcia Dominguez wurde schwer verletzt. Er erlitt einen Lungendurchschuß. Der Name eines weiteren Toten wird in den honduranischen Medien mit Cristian Madrid Munoz (15) angegeben. Die Umstände seines Todes sind noch ungeklärt. AugenzeugInnen bringen seinen Tod in Zusammenhang mit der Anwesenheit bewaffneter Zivilisten und zweier ortsbekannter Männer, die den Ruf haben Auftragsmörder zu sein. Sie wurden dem Vernehmen nach Ende vergangener Woche zusammen mit hochrangigen Vertretern des Kraftwerksbetreibers DESA gesehen. Die anwesenden Polizisten sahen nach Angaben von COPINH den Schüssen am Montag, 15.Juli tatenlos zu. Sämtliche AugenzeugInnen, die Mitglieder und das Führungspersonal von COPINH und die BewohnerInnen der Gemeinden, die sich gegen den Kraftswerksbau wehren, zu dem sie nicht befragt wurden, befinden sich nun in höchster Gefahr. COPINH-Kordinatorin Berta Cáceres wertet die Ereignisse, die den bisherigen Höhepunkt einer ganzen Serie von Repressionen und Kriminialisierungsversuchen darstellen, als Teil "einer Strategie zur Zerstörung unserer Organisationen".

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