Honduras - Chancen für einen Neubeginn „von links und von unten“?

Kurt-Eisner-Verein, RLS in Bayern, Westendstraße 19, 80339 München

Guapinol feiert die Annulierung des Urteils gegen die Wasserschützer aus Guapinol. Aber was wird aus den Eisenerz-Projekten?
Guapinol feiert die Annulierung des Urteils gegen die Wasserschützer aus Guapinol. Aber was wird aus den Eisenerz-Projekten? Quelle: Giorgio Trucchi

Über die Rolle sozialer Bewegungen und lokaler Kämpfe - und was das alles mit dem Münchner Flughafen zu tun hat

Im zentralamerikanischen Honduras ist seit Ende Januar 2022 eine neue Regierung im Amt. Während der frühere autokratische Präsident Juan Orlando Hernández wegen seiner Verwicklungen ins Drogen-Business an die USA ausgeliefert wurde, richten sich nun viele Erwartungen auf Präsidentin Xiomara Castro von der linken Partei Libertad y Refundación (LIBRE, Freiheit und Neugründung). Wir laden ein, über diese Hoffnungen und die Realität im Land zu diskutieren: mit der Umweltaktivistin Juana Zúniga und dem Menschenrechtsanwalt Joaquín Mejía aus Honduras.

Juana Zúniga
Juana Zúniga, Quelle: criterio.hn

Juana Zúniga setzt sich mit ihrer Gemeinde Guapinol seit Jahren für den Erhalt des Nationalparks Carlos Escaleras ein. Der ebenso mächtige wie umstrittene honduranische Unternehmer Lenir Pérez betreibt dort irreguläre Eisenerztagebaue in einem Wasserschutzgebiet. Unmittelbar neben dem Ort Guapinol ging überdies kürzlich die größte Eisenerzaufbereitungsanlage Zentralamerikas in Betrieb. Pérez sorgte gemeinsam mit Staatsanwaltschaft und Gerichten dafür, dass Zúnigas Lebensgefährte und sieben weitere Umweltschützer aus der Region zwei Jahre lang illegal im Gefängnis saßen. Er ist auch Geschäftspartner des staatlichen Münchner Flughafens, der ihm trotz seines fragwürdigen Rufes zum Ausbau seiner Geschäfte im internationalen Flughafen-Business in Honduras und El Salvador verhalf.

Joaquín Mejía
Joaquín Mejía, Quelle: Radio Progreso

Der Anwalt und politische Analyst Joaquín Mejía vom honduranischen Thinktank ERIC-SJ ordnet diese lokalen Aspekte in einen größeren Zusammenhang ein: Wie ist die 100-Tage-Bilanz der neuen honduranischen Regierung unter Xiomara Castro aus menschenrechtlicher Sicht zu beurteilen? Welche Möglichkeiten hat sie, die tief verwurzelten korrupten und kriminellen Strukturen in den honduranischen Territorien und die Straflosigkeit wirksam zu bekämpfen? Kann und will sie dabei auch von der konfliktiven Ausbeutung von Rohstoffen und vermeintlich „grüner” Energie Abstand nehmen? Welche Rolle können die sozialen Bewegungen und die internationale Solidarität für einen gelingenden Strukturwandel in Honduras spielen? Was müsste sich dafür im globalen Norden ändern?

Die Veranstaltung findet in Präsenz auf Spanisch statt. Mit konsekutiver Übersetzung ins Deutsche.

Eine Veranstaltung des Ökumenischen Büros für Frieden und Gerechtigkeit e.V. aus der Reihe „Perspectivas Diversas“ in Kooperation mit dem Kurt-Eisner-Verein und dem NordSüdForum München

Gefördert durch Engagement Global mit Mitteln des


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