DER ENTFÜHRTE FLUSS

Aquarium (Südblock) (Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin)

7 Jahre nach der Flut am Riesenstaudamm Hidroituango in Kolumbien

Der Hidroituango-Staudamm am Cauca-Fluss in Antioquia, Kolumbien, ist Symbol für den blinden Glauben an die Möglichkeiten der Technik – und für eine Beinahe-Katastrophe. Im Frühjahr 2018 staute sich nach massiven Konstruktionsfehlern an der Anlage das Flusswasser unkontrolliert an der noch nicht fertig gestellten Staumauer auf. Notdürftig umgeleitet überrollten die Wassermassen zwei Wochen später flussabwärts ganze Siedlungen und sorgten für enorme Überschwemmungen. Wochenlang konnten Behörden und der Hidroituango-Eigentümer Empresas Públicas de Medellín (EPM) nicht garantieren, dass die Staumauer dem Druck des Cauca standhalten würde. In einer Region, die ohnehin wie kaum eine andere seit Jahrzehnten von bewaffneten Konflikten betroffen ist, mussten über 31.000 Menschen evakuiert werden. Hunderte Familien verloren ihr Hab und Gut, zahlreiche Häuser wurden komplett zerstört.

Am Bau von Hidroituango beteiligt waren mit KfW IPEX, Siemens, Münchner Rück, Hannover Rück, Kaeser und Südkabel auch mehrere deutsche Großunternehmen. Dabei berichteten Betroffene von Hidroituango bereits seit 2011 immer wieder von schweren Menschenrechtsverletzungen und Umweltschäden im Zusammenhang mit dem Staudamm-Projekt. Organisiert haben sich die Betroffenen unter anderem in der Ríos Vivos-Bewegung. Ihr Engagement hat viele in Lebensgefahr gebracht: 15 Mitglieder von Ríos Vivos und Familienangehörige wurden ermordet, viele weitere haben Todesdrohungen erhalten und werden öffentlich stigmatisiert.

Wie geht es den Betroffenen von Hidroituango heute? Wie ist die Sicherheitslage in der Projektregion? Und wurden die Betroffenen von Hidroituango jemals entschädigt?

Darüber wollen wir sprechen mit Milena Flórez, Präsidentin der Umweltbegewegung Ríos Vivos aus Antioquia.

Die Veranstaltungen finden auf Spanisch mit deutscher Flüsterübersetzung (bei Bedarf) statt. Der Eintritt ist frei.

Organisiert wird die Veranstaltung vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile – Lateinamerika (FDCL), GegenStrömung, der Grünen Liga, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e. V. und der Living Rivers Foundation.

 

 

Datum und Uhrzeit: Donnerstag, 15. Mai 2025, 19.00 – 20.30 Uhr

Ort: Aquarium (Südblock), Skalitzer Straße 6, 10999 Berlin (U Kottbusser Tor)

 

.... und auch in Frankfurt:

 

FRANKFURT / MAIN, 13. Mai, 17.00 Uhr

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