Nachrichten zu Mexiko

Quelle: Desinformémonos

Mexiko: Internationaler Suchmechanismus
nach Verschwundenen gefordert

Von dem bekannten mexikanischen Menschenrechtsanwalt Ricardo Lagunes Gasca und der Führungsperson der indigenen Nahua-Gemeinde Aquila, dem Grundschullehrer Antonio Díaz Valencia, fehlt seit einem Jahr jede Spur. Am 15. Januar 2023 wurde das Fahrzeug der beiden von Kugeln durchsiebt an einem Straßenrand gefunden. Auf dem Gemeindegebiet von Aquila, im vom organisierten Verbrechen umkämpften Bundesstaat Michoacán, betreibt der transnationale Stahlkonzern Ternium einen riesigen Tagebau. Lagunes und Díaz hatten mit der Gemeinde Aquila erstritten, dass diese am Erlös beteiligt wird. Und sie setzten sich gegen eine Erweiterung der umweltgefährdenden Mine ein. Familienangehörige und Menschenrechtsorganisationen prangern die Untätigkeit der mexikanischen Behörden an und fordern, dass nun internationale, unabhängige Expert:innen und moderne Technik in die Suche nach Ricardo Lagunes und Antonio Díaz einbezogen werden. Die Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko und die Koalition gegen Verschwindenlassen gaben dazu eine Pressemitteilung heraus.

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Nach der Räumung. 61 Tagen wurden die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor blockiert
Nach der Räumung. 61 Tagen wurden die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor blockiert Quelle: Ucizoni

Mexiko: Blockade gegen den Interozeanischen Korridor gewaltsam geräumt

Von Philipp Gerber
amerika21

San Juan Guichicovi, Oaxaca. Mehrere Dutzend Soldaten und Polizisten haben am Freitag das Blockadecamp "Land und Freiheit" einer indigenen Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca angegriffen und sechs Personen verhaftet.

Die Bauern und Bäuerinnen des kleinen Dorfs Mogoñé Viejo in der Gemeinde San Juan Guichicovi blockierten seit 61 Tagen die Bauarbeiten für den Interozeanischen Korridor aufgrund fehlender Informationen der Regierung über die Auswirkungen des Projekts auf die indigenen Mixe-Gemeinschaften.

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Frauen des Kollektivs "Rastreadoras de El Fuerte" suchen im Bundesstaat Sinaloa nach sterblichen Überresten ihrer Angehörigen
Frauen des Kollektivs "Rastreadoras de El Fuerte" suchen im Bundesstaat Sinaloa nach sterblichen Überresten ihrer Angehörigen. Foto: Florian Kopp/Brot für die Welt

Mehr als 100.000 Verschwundene

Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko: Um gewaltsames Verschwindenlassen wirksam zu bekämpfen, muss Mexiko rechtsstaatliche Strukturen stärken

Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Opfer des Verschwindenlassens am 30. August —

Berlin, 29. August 2022. Es war ein Staatsverbrechen. Mitte August erklärte die Wahrheitskommission zum Fall Ayotzinapa in ihrem vorläufigen Bericht, dass Vertreter*innen verschiedener Institutionen an dem gewaltsamen Verschwindenlassen der 43 Studenten im September 2014 beteiligt waren. Hinweise darauf, die Studenten lebend wieder zu finden, gebe es keine. Für die Angehörigen ist dies eine schlimme Nachricht.

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Pater Marcelo Pérez Pérez
Pater Marcelo Pérez Pérez, Quelle: Centro Fray Bartolomé de las Casas (Frayba)

Gegen die Kriminalisierung von Pater Marcelo Pérez aus Chiapas

Pater Marcelo Pérez Pérez ist ein indigener Priester und Menschenrechtsverteidiger. Derzeit koordiniert er die Sozialpastorale der Provinz Chiapas, die die Diözesen der Gemeinden San Cristóbal de Las Casas, Tapachula und Tuxtla Gutiérrez umfasst. Er unterstützt aktiv Organisationen und Gruppen der indigenen Bewegung, die sich für die kollektiven Rechte der indigenen Völker einsetzen und Projekte anprangern, die ihr autonomes Leben bedrohen, und arbeitet mit ihnen zusammen. Im Rahmen der Bewegung Pueblo Creyente por la Defensa de la Madre Tierra (Gläubiges Volk für die Verteidigung der Mutter Erde) hat Marcelo Pérez Pérez Pilgerfahrten und Aktivitäten zu Themen wie Zugang zur Gesundheitsversorgung, Armut und Gewalt geleitet, die sich an die Bevölkerung der Gemeinde Simojovel in Chiapas richten.

Wir beteiligen uns an einem Appell von neun internationalen Menschenrechtsorganisationen gegen die akute Kriminalisierung, Verfolgung und Bedrohung von Pater Pérez.

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Lourdes Maldonado
Foto: Daniel Ojeda / desinformemonos.org

Journalismus in Gefahr

Deutsche Menschenrechtskoordination Mexiko: Die anhaltende Gewalt gegen die Medien bedroht die Pressefreiheit in Mexiko

Pressemitteilung zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3.Mai —

Berlin, 2. Mai 2022. Die Bedrohungssituation hält an: Bereits acht Journalist*innen wurden in Mexiko dieses Jahr ermordet. Seit dem Jahr 2000 waren es laut der Menschenrechtsorganisation Artículo 19 insgesamt 153. Hinzu kam alleine 2021 alle 14 Stunden ein Angriff gegen die Presse. Über 40 Prozent davon gingen von staatlich Bediensteten aus, aufgeklärt werden die wenigsten Fälle. Zwar gibt es seit 2012 einen Schutzmechanismus für Menschenrechtsverteidiger*innen und Journalist*innen. Dieser ist jedoch unterfinanziert und bieten keinen verlässlichen Schutz.

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Die Hauptergebnisse der Expert:innen im Zusammenhang mit den gewaltsam Verschwundenen
Die Hauptergebnisse der Expert:innen im Zusammenhang mit den gewaltsam Verschwundenen, Quelle: @CentroProdh

Marine von Mexiko hat Beweise im Fall Ayotzinapa gefälscht

Videomaterial zeigt Militärs beim Manipulieren des Tatorts. Jahrelang wurden Ermittlungen offenkundig simuliert. "Vermeintliche Täter waren nur eine Täuschung durch die Behörden"

Von Sonja Gerth
amerika21

Mexiko-Stadt. Eine internationale Gruppe von unabhängigen Expert:innen (GIEI) hat einen Bericht vorgelegt, wonach Mitglieder der mexikanischen Marine eine aktive Rolle bei der vorgetäuschten Aufklärung des gewaltsamen Verschwindenlassens von 43 Studenten aus Ayotzinapa gespielt haben. Die interdisziplinäre, unabhängige Gruppe präsentierte in Mexiko bereits ihren dritten Bericht über falsche Beweisführung, Vertuschung und Lügen der mexikanischen Ermittlungsbehörden über den Fall.

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Lourdes Maldonado
Foto: Daniel Ojeda / desinformemonos.org

Pressearbeit bleibt tödlich

Der mexikanische Staat muss wirksam den Schutz von Journalist*innen garantieren

Pressemitteilung

Comunicado de prensa

Berlin, 2.Februar 2022. Es war ein blutiger Januar. Mit José Luis Gamboa in Veracruz, Margarito Martínez und Lourdes Maldonado López in Tijuana sowie Roberto Toledo in Michoacán wurden seit Jahresbeginn bereits vier mexikanische Journalist*innen ermordet. Die Tendenz, Meinungs- und Pressefreiheit zunehmend mit Gewalt zu unterdrücken, setzt sich damit auch 2022 fort.

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Foto: Sergio Ortiz/Amnesty International

Menschenrechtskrise in Mexiko: Frauen und Mädchen in Gefahr

Gegen geschlechtsspezifische Gewalt ist ein entschlossenes Vorgehen nötig

Pressemitteilung zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember

Berlin, 8. Dezember 2021. Täglich werden in Mexiko durchschnittlich mehr als zehn Frauen getötet. Hinzu kommen unzählige Sexualstraftaten, Gewalt im häuslichen Umfeld durch Partner, im öffentlichen Raum durch Polizei oder Militär sowie Angriffe in den sozialen Medien. Zu den besonders betroffenen Personengruppen gehören indigene Frauen und Migrantinnen, die zudem häufig rassistische Gewalt erleben, sowie trans* Frauen, Menschenrechtsverteidigerinnen, Feministinnen und Journalistinnen.

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Quelle: Telón de Arena

Zusammen mit Telón de Arena trauert das Ökumenische Büro um Humberto Leal Valenzuela

Ciudad Juárez, Mexiko. Humberto Leal Valenzuela von der Theatergruppe Telón de Arena ist am 31. Oktober 2021 an den Folgen von COVID 19 gestorben. Einige Worte des Abschieds und Erinnerungsfotos an 2019, als er mit Telón de Arena auf einer Tournee durch Deutschland war.

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Während des Besuchs vom Ökubüro bei Pablo Lopez. Mit Yolanda Pérez, Patricia Rendon und Emilie De Wolf (Oaxaca, Juli 2021).
Während des Besuchs vom Ökubüro bei Pablo Lopez. Mit Yolanda Pérez, Patricia Rendon und Emilie De Wolf (Oaxaca, Juli 2021). Foto:Consorcio Oaxaca

Mexiko: Elf Jahre zu Unrecht im Gefängnis – Freiheit für Pablo López Alavez!

En español

(7.9.2021 – oekubuero) Pablo López Alavez, ein indigener zapotekischer Umweltschützer und Gemeindeaktivist, wird seit elf Jahren kriminalisiert, verfolgt und zu Unrecht seiner Freiheit beraubt. Am 8. September 2021 wird der Oberste Gerichtshof des mexikanischen Bundestaates Oaxaca über einen Berufungsantrag seines Anwaltsteams entscheiden. In der Zwischenzeit vereinen sich Tausende von Stimmen in der ganzen Welt zu einem einzigen Solidaritätsaufruf: Freiheit für Pablo!

Unsere Mexiko-Referentin, Patricia Rendón, konnte Pablo López Alavez kürzlich im Gefängnis in Villa de Etla (Oaxaca) besuchen. Hier ist ihr Bericht.

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Neuer Bericht an die Vereinten Nationen über die Kriminalisierung von Menschenrechtsverteidiger*innen in Mexiko

Elf Jahre nach der willkürlichen Inhaftierung des Menschenrechtsverteidigers Pablo López Alavez fordern mexikanische und internationale Organisationen seine sofortige Freilassung

Dublin/Genf/München/Múnich, Oaxaca de Juárez (17.8.2021) Gemeinsam mit der Menschenrechtsverteidigerin Yolanda Pérez Cruz aus dem mexikansichen Bundeststaat Oaxaca präsentierten Vertreter*innen internationaler und mexikanischer Organisationen der UN-Sonderberichterstatterin zur Lage von Menschenrechtsverteidigern, Mary Lawlor, einen Bericht über die anhaltende unrechtsmäßige Inhaftierung von Menschenrechtsverteidiger*innen.

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Die Forderung an die Behörden, Vicente Suástegui aufzufinden und den Fall aufzuklären
Die Forderung an die Behörden, Vicente Suástegui aufzufinden und den Fall aufzuklären, kann auch per Eilaktion unterstützt werden Quelle: redtdt

Mexiko: Aktivist gegen Staudammprojekt in Guerrero gewaltsam verschwunden

amerika21

Acapulco. Der soziale Aktivist Vicente Suástegui Muños ist am 5. August in Acapulco von bewaffneten Männern entführt worden. Die Tat geschah um 23 Uhr, als er von seiner Arbeit als Taxifahrer nach Hause in den Stadtteil Renacimiento fuhr, seither fehlt von ihm jede Spur.

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Die Folter in Mexiko stoppen

Menschenrechtsorganisationen fordern ein Ende der rechtswidrigen Praxis

Aachen, Berlin, 22. Juni 2021. In Mexiko gäbe es keine Folter, erklärte der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador im Juli 2020. Berichte von Menschenrechtsorganisationen belegen das Gegenteil: „Es wird weiterhin systematisch gefoltert“, sagt Jorge Luis López vom Menschenrechtszentrum Fray Bartolomé de Las Casas (Frayba) aus Chiapas. In dem südmexikanischen Bundesstaat registrierte Frayba 41 Fälle von Folter allein zwischen Januar 2019 und März 2020.

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Gedenkstättte für die Opfer von Arantepacua
Gedenkstättte für die Opfer von Arantepacua, Foto: Colectivo Liquidámbar

Gerechtigkeit für Arantepacua

Arantepacua: ¡Juchari Uinápikua! ¡5 de abril, ni perdón, ni olvido!

Kommuniqué des Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit und der Initiative Mexiko mit der Forderung nach Wiedergutmachung der Verbrechen, die am 4. und 5. April 2017 an Mitgliedern der Gemeinde Arantepacua, Michoacán begangen worden sind.

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Eine Abordnung des CNI überreicht der Delegation die Maya-Fahne
Eine Abordnung des CNI überreicht der Delegation die Maya-Fahne; Foto: Daliri Oropeza

„Gira Zapatista“ gestartet

Indigene Delegation aus Mexiko auf dem Weg nach Europa

Am Montag, den 3. Mai 2021, verließ eine Delegation von Maya-Indigenen aus dem südmexikanischen Bundesstaat Chiapas den amerikanischen Kontinent, um nach Europa zu segeln. Sieben Mitglieder der „Zapatistischen Autonomiebewegung“, benannt nach dem mexikanischen Revolutionsgeneral von 1910, Emiliano Zapata, gingen vor der „Isla Mujeres“ („Insel der Frauen“) an Bord des Segelschiffes „La Montaña“, um nach einer rund sechswöchigen Überfahrt europäisches Festland zu betreten.
Der Name dieser Insel ist Programm für die gesamte Reise, denn es werden weitere indigene Delegationen folgen, die sich zu mindestens drei Vierteln aus Frauen und Anderen Geschlechtern zusammensetzen und neben der zapatistischen EZLN dem Congreso Nacional Indígena (CNI) sowie der FPDTA-MPT angehören.

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