Nachrichten zu Kolumbien

Rubiela Giraldo (li) und Jacqueline Castillo beim öffentlichen Akt der Regierung Petro am 3. Oktober 2023
Rubiela Giraldo (li) und Jacqueline Castillo beim öffentlichen Akt der Regierung Petro am 3. Oktober 2023 Quelle: Mindefensa Colombia

Falsos Positivos in Kolumbien: Angehörige der Opfer auf Tour in Deutschland

Falsos Positivos in Kolumbien: Angehörige der Opfer auf Tour in Deutschland
Im Gespräch mit amerika21 kritisieren Angehörige die Übergangsjustiz und anhaltende Straflosigkeit. Wenig Hoffnung auf volle juristische Aufarbeitung. Appell an Bundesregierung

Von Hans Weber
amerika21

Hamburg et al. Zwei Sprecherinnen der Organisation von Mordopfern der kolumbianischen Streitkräfte haben im Rahmen einer zweiwöchigen Rundreise durch Deutschland über ihren Kampf für die Ermittlung und Verurteilung der Hauptverantwortlichen für die Ermordung ihrer Angehörigen berichtet. Im Gespräch mit amerika21 äußerten Jacqueline Castillo und Rubiela Giraldo von den Müttern der Falsos Positivos (Madres de los Falsos Positivos, Mafapo) die Befürchtung, dass die Sonderjustiz für den Frieden (JEP) die Drahtzieher der Morde nicht aufdecken wird.

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Mütter der „Falsos Positivos“ in Kolumbien besuchen Deutschland und weitere europäische Länder

Zwischen 2002 und 2010 wurden in Kolumbien mehr als 6.402 Jugendliche verschleppt, ermordet und von der kolumbianischen Armee in Massengräbern geworfen. Sie wurden verkleidet und als im Kampf getötete Guerillakämpfer ausgegeben. Die Opfer dieses Menschenrechtsverbrechens sind als „Falsos Positivos“ bekannt. Erst in diesem Jahr wurden die ersten wichtigen Schritte bei den Ermittlungen und der Verurteilung der Täter unternommen.

Auch in diesem Jahr findet wieder eine große Europareise mit Vertreterinnen der "Madres de los Falsos Positivos" MAFAPO statt.  Wir laden Sie/Dich ein, unsere erste Ankündigung der Reise  als Pressemitteilung und Save the Date zu lesen. Wir freuen uns auf Presse- und Fachgespräche und auf Ihre/Deine Teilnahme an den verschiedenen Veranstaltungen deutschlandweit.  

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Foto: Tininiska Zanger Montoya Cañaverales

Kolumbien – Mögliche neue Kohlemine und Partnerschaft für grünen Wasserstoff

Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro war letzte Woche in Deutschland. Er und Bundeskanzler Olaf Scholz erklärten ihre Einigkeit bei der Absicht, eine Zusammenarbeit bei der Produktion von grünem Wasserstoff zu entwickeln. Petro traf sich auch mit der kolumbianischen Gemeinschaft in Deutschland. Marta Andujo berichtet darüber in amerika21.

Dennoch bedeutet diese Partnerschaft nicht das Ende der Kohleforderung in diesem Land. „Während Kolumbiens Präsident eine Abkehr von der Förderung fossiler Brennstoffe anstrebt, möchte ein multinationaler Konzern eine weitere Kohlemine im nordöstlichen Departamento La Guajira eröffnen. Die Bewohner*innen von Cañaverales wehren sich“, berichten Frederic Schnatterer & Tininiska Zanger Montoya Cañaverales in Lateinamerika Nachrichten.  (Aquí una versión en español)


Kolumbien: Bundesregierung muss Menschenrechte ins Zentrum von Klimabündnis stellen

Köln / Berlin / Freiburg, 14. Juni 2023 │ Am 16. Juni trifft Kolumbiens Präsident Gustavo Petro Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. Deutsche Menschenrechtsorganisationen und Hilfswerke appellieren an Kanzler Scholz, Präsident Petro bei seinem Besuch umfassende Unterstützung für eine menschenrechtskonforme und ökologisch-sozial gerechte Energiewende zuzusagen und ihn aufzufordern, Straflosigkeit in Kolumbien konsequenter zu bekämpfen.
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Kolumbien. Kommuniqué zur Sicherheitslage im Bergbaukorridor des Cesar

Durch die Unsicherheiten über die Rückgabe eines Bergbautitels, den Kampf der Gemeinschaften um transparente Infos und Mitsprache und die Frage, ob die Minen wieder betrieben oder definitiv geschlossen werden, hat sich die Sicherheitslage für die sozialen Führungspersonen in der Region El Cesar in Kolumbien massiv verschlechtert. Vor etwa zwei Wochen gab es ein Attentat auf die Leaderin Esneda Saavedra der Yukpa Gemeinde, soziale Führungspersonen erhielten telefonische Drohungen von einer unterdrückten Nummer. Sie sollen sich vom Prozess einer Grundrechtsklage (Tutela) zurückziehen. Logischerweise können wir nicht sagen, dass Prodeco hinter den Drohungen steht, aber durch ihr Verhalten, z.B. die Weigerung am Dialogtisch teilzunehmen oder die Resultate der menschenrechtlichen Folgeabschätzung nicht zielstrebig umzusetzen, trägt Prodeco dazu bei, die Polarisierung und damit die Sicherheitsrisiken zu erhöhen. Zudem ist Prodeco Nutzniesserin, wenn soziale Führungspersonen eingeschüchtert werden und sich nicht mehr getrauen, für ihre Rechte zu kämpfen.

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Kaum Fortschritte in der Guajira – Ein Reisebericht

Von  Stephan Suhner
ask! Arbeitsgruppe Schweiz-Kolumbien

Auf einer Dienstreise im November 2022 besuchte Stephan S., mehrere Organisationsprozesse und Gemeinschaften in der Guajira. Unter anderen begleitete er einen ersten Verhandlungstisch von Gemeinschaften mit dem Unternehmen Carbones del Cerrejón (Cerrejón), die die Anerkennung, dass ihre Gemeinschaft auch zum Einflussgebiet der Mine gehören, beantragen. Weiter traf er sich mit Führungspersonen der umgesiedelten Gemeinschaften und begleitete einen Verhandlungstisch der Gemeinschaft Tabaco mit Cerrejón. Ein Reisebericht über eine der konfliktreichsten und sozial und ökologisch am stärksten betroffenen Regionen Kolumbiens.

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Francia Márquez bei der Siko in München
Francia Márquez bei der Siko in München, Quelle: @FranciaMarquezM

Münchner Konferenz: Kolumbien und Brasilien definieren globale Sicherheit anders

Francia Márquez: "Alte Richtlinien zur Militarisierung des Lebens" passen nicht zu den Bedürfnissen der Welt. Brasilien für friedliche Lösung im Ukraine-Krieg

Von Hans Weber
amerika21

München. Die kolumbianische Vizepräsidentin Francia Márquez hat sich bei der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) vom allgemeinen Tenor einer andauernden Militarisierung des Ukraine-Kriegs distanziert. Sie forderte einen entmilitarisierten Ansatz in Sicherheitsfragen. Der Außenminister von Brasilien, Mauro Vieira, bekräftige die Bereitschaft seines Landes, eine Verhandlungslösung für den Krieg in der Ukraine mit zu erarbeiten.

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Kohle. Nicht auf Kosten des Lebens in anderen Ländern

Mehr kolumbianische Kohle für Deutschland – auf diesen Beschluss vom Bumdeskanzler Olaf Scholz haben verschiedene Kollektive der kolumbianischen Migrationsgemeinschaft in Deutschland mit der Kampagne #LebenStattKohle reagiert. Im Rahmen der Kampagne hat das Bündnis einen offiziellen Brief an die deutsche und kolumbianische Regierung sowie an verschiedene Vertreter*innen der UNO geschrieben. Dieser offizielle Brief wurden von 164 Organisationen aus 28 Ländern unterstützt.

Die unterzeichnenden Organisationen fordern 1. Schneller und fairer Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, um die Erderwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen, 2. Die historische Verantwortung für die Umweltverschmutzung übernehmen, die durch jahrzehntelanges bewusstes Agieren der fossilen Energiekonzerne entstanden ist, und 3. Die Gewährleistung des Rechts auf eine sichere, saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt. Sie möchten, dass sich noch mehr Menschen und Organisationen dieser dringenden Petition an die deutsche Regierung anschließen und haben eine Kampagne auf Change.org gestartet. Klicke auf Weiterlesen für mehr Information zu der Kampagne und zum Unterschriftslink.  

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Bild von der Liveübertragung der Sitzung im Bundestag
Bild von der Liveübertragung der Sitzung im Bundestag, Quelle:https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2022/kw27-de-kolumbien-900514

Bundestag: Antrag zur Unterstützung des Friedensprozesses in Kolumbien angenommen

Linke kritisiert militärische Zusammenarbeit und Freihandel – Kohletagebau soll nicht ausgeweitet werden

Berlin/München (08.07.2022 - oekubuero). Gestern wurde im Deutschen Bundestag ein Antrag der Regierungskoalition zur Unterstützung der Umsetzung des Friedensabkommens in Kolumbien debattiert und angenommen. Dies ist ein sehr wichtiges Signal für die kommende Regierung. Ein Gesetz für die Bereitstellung von Ersatzkraftwerken wurde ebenfalls debattiert, wobei gefordert wurde, den Steinkohletagebau in Kolumbien nicht zu erweitern oder neu zu erschließen. Wer hat zugestimmt und wer war dagegen?

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Bürgerschaftliches Engagement über Grenzen hinaus

Nürnberg/München (oekubuero, 6.7.2022) 24 Personen nahmen am vergangenen Wochenende an einem Seminar für Kolumbianer*innen teil, die sich von Deutschland aus für ihr Herkunftsland einsetzen. Der Austausch machte Mut, das Engagement für die Menschenrechte in Kolumbien fortzusetzen und zu verstärken. Insgesamt wurden sogar 27 Basisgruppen von Kolumbianer*innen festgestellt, die von hier aus für Kolumbien aktiv sind.   Alles fing im Jahr 2020 an...

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Vorstellung Abschlussbericht der kolumbianischen Wahrheitskommission

28.06:  Vorstellung  des Berichts in Bogotá

06.07: Vorstellung  des Berichts in Berlin

07.07: Vorstellung  des Berichts in Framkfurt

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Petro twitterte: "Heute ist ein Festtag für das Volk"
Petro twitterte: "Heute ist ein Festtag für das Volk" - Quelle: Gustavo Petro/Facebook

Historischer Sieg in Kolumbien: Linker Gustavo Petro gewinnt die Präsidentschaftswahl

Von Hans Weber
amerika21

Bogotá. Zum ersten Mal in der kolumbianischen Geschichte gewinnen Vertreter:innen der linken Kräfte die Präsidentschaftswahlen. Mit 50,48 Prozent der Stimmen werden nun der Ex-Bürgermeister von Bogotá, Gustavo Petro, und die afrokolumbianische Aktivistin Francia Márquez zum Präsidenten und zur Vizepräsidentin des südamerikanischen Landes. Für den Immobilienmagnaten Rodolfo Hernández hat 47,26 Prozent der Wählerschaft gestimmt. Die Wahlbeteiligung war mit knapp 58 Prozent höher als beim ersten Wahlgang.

 

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"Die Regierung raubt, die Polizei tötet, die Presse lügt": Unterstützung für die Proteste 2021 in München.
"Die Regierung raubt, die Polizei tötet, die Presse lügt": Unterstützung für die Proteste 2021 in München. Heute befürchten viele, dass die Rechte einen Wahlsieg von Gustavo Petro und Francia Márquez vereiteln und mit weiterer Gewalt und Repression antworten wird. Bildquelle: Ökubüro

Kolumbien vor der Präsidentschaftswahl: Eine (bisher) unendliche Nacht für die Demokratie

Ein Aufruf an die internationale Solidarität von Eleuterio Buenaventura

(oekubuero – 17.6.2022). Die offiziellen Medien haben in den letzten zwei Wochen keine Umfragen über die Wahlabsichten in Kolumbien veröffentlicht. Das Verbergen der Ergebnisse scheint opportun für die regierende rechtsextreme Partei, da der Oppositionskandidat, Gustavo Petro, in diesem Wahlkampf offensichtlich eine deutliche Mehrheit auf sich vereinen kann. Ein paar Tage vor der Stichwahl am kommenden Sonntag, 19. Juni, gab es landesweit unrechtmäßige Durchsuchungen und Attacken gegen diejenigen, die beim Generalstreik vom vergangenen Jahr mitgemacht haben sollen. Kolumbiens progressive Kräfte und die Opfer des jahrzehntelangen Krieges müssen eine gewaltsame Fortsetzung der „unendlichen Nacht der Demokratie“ befürchten.

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Leben statt Kohle - Weltweite Solidarität mit den Opfern des Kohleabbaus

Deutschland 8. Mai 2022 Am 6. April 2022 wurde vereinbart, die Einfuhren kolumbianischer Kohle nach Deutschland zu erhöhen, um auf die gegen Russland verhängten Sanktionen im aktuellen Krieg in der Ukraine zu reagieren.

Die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine darf nicht auf Kosten der indigenen Völker der Wayuu und der afro-kolumbianischen Gemeinschaften in Kolumbien gehen.

165 Organisationen aus 30 Ländern in 4 Kontinenten haben sich diesem Apell angeschlossen

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Arroyo Bruno. Screenshot aus https://youtu.be/y5i8cq0D7ws
Arroyo Bruno - Screenschot aus https://youtu.be/y5i8cq0D7ws

Leben statt Kohle - Weltweite Solidarität mit den Opfern des Kohleabbaus

Am 6. April 2022 führte Bundeskanzler Olaf Scholz ein Telefonat mit dem kolumbianischen Präsidenten Iván Duque. Sie sprachen unter anderem über die Erhöhung des Imports kolumbianischer Steinkohle nach Deutschland. Auf diese Weise wird Deutschland einen Teil seines Bedarfs an russischer Kohle ersetzen, um den Sanktionen nachzukommen, die gegen dieses Land wegen der Invasion in der Ukraine verhängt wurden.
Wir solidarisieren uns mit der kolumbianischen Gesellschaft und vor Allem mit den Ofpern des Kohleabbaus.
Weitere Informationen, Dokumente, Links und eine Petition, die Du unterschreiben kannst, findest Du unter Weiterlesen:

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